Entgegen dem globalen Markttrend war Solarenergie in der Schweiz im letzten Jahr weniger gefragt. Verschiedene Faktoren wie die gestiegenen Heizölpreise oder kantonale Förderbeiträge dürften den Markt aber bald wieder antreiben.
Gemäss ersten Schätzungen des Schweizer Fachverbands für Sonnenenergie Swissolar sind die Verkäufe von Sonnenkollektoren (Solarwärme) im vergangenen Jahr um 15 Prozent geschrumpft. Bei den Photovoltaik-Verkäufen (Solarstrom) betrug der Rückgang sogar 20 Prozent, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht.
Insgesamt deckte die Schweiz im Jahr 2016 etwa 2,5 Prozent des Stromverbrauchs durch Solarstrom. Beim Wärmebedarf lag der solare Anteil bei etwa 0,6 Prozent.
Die Zeichen für den Schweizer Solarmarkt stehen in diesem Jahr aber besser, ist der Branchenverband überzeugt. Zum einen sind die Heizölpreise wieder deutlich gestiegen. Dies mache es für Bauherren attraktiver, den Verbrauch mit Sonnenkollektoren zu ergänzen. Zudem haben einige Kantone die Förderbeiträge für Solarwärme erhöht, welche rund 20 Prozent der Kosten abdecken.
Gleichzeitig sind Photovoltaikmodule merklich billiger geworden, was Anlagen zum Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms attraktiver machen sollte. Nicht zuletzt auch dank der Einmalvergütung, die etwa 30 Prozent der Investitionskosten deckt. Auch die von den Kantonen geplante Pflicht zur Eigenproduktion von Strom bei Neubauten wirke fördernd, heisst es weiter.
Global gesehen ist der Photovoltaikmarkt im Jahr 2016 um rund 50 Prozent gewachsen. Fast die Hälfte des Zubaus fand dabei in China statt. Ebenfalls wichtige Märkte waren Japan, USA, Indien und verschiedene Schwellenländer, während Europa nur noch einen Marktanteil von 10 Prozent aufwies.