Hunderte Tierzeichnungen, die vor über 30’000 Jahren entstanden waren, können jetzt in der Nachbildung der Grotte Chauvet in Südfrankreich bestaunt werden. Die Kopie der Grotte in der Ardèche ist am Samstag eröffnet worden.
Die Malereien reichen von abstrakten roten Flecken auf der Felswand über einen mit dem Finger in einen feuchten Untergrund geschabten Uhu bis hin zu einem zwölf Meter breiten Panorama, in dem sich Pferde, Löwen und Nashörner tummeln. Namenlose Künstler haben die Felswände vor über 30’000 Jahren bemalt.
Mit einem Computermodell, zahlreichen Fotos und den Eindrücken aus der Originalhöhe entwarfen Architekten die Replik mit 3000 Metern Grundfläche. 55 Millionen Euro hat der Nachbau gekostet.
Tonnenweise Beton steckt in den falschen Felswänden, für täuschend echtes Höhlengefühl soll die Klimatisierung auf 18 Grad sorgen, sogar Duftstoffe werden freigesetzt. Erwartet werden 350’000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr.
Die echte Chauvet-Grotte haben Höhlenforscher 1994 entdeckt. Sie zählt inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird streng abgeschirmt. Zutritt haben nur ausgewählte Wissenschafter und Ehrengäste.