Grigor Dimitrov und Rafael Nadal ermitteln am Australian Open den zweiten Finalisten. Der Bulgare und der Spanier gewinnen ihre Viertelfinals jeweils in drei Sätzen.
Nadal eliminierte den als Nummer 3 gesetzten Kanadier Milos Raonic in 2:44 Stunden 6:4, 7:6 (9:7), 6:4. Damit steht der einstige Weltranglisten-Leader erstmals seit dem Triumph am French Open 2014 wieder im Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers.
Im zweiten Satz, der 81 Minuten dauerte, hatte der Mallorquiner beim Stand von 4:5 und im Tiebreak jeweils drei Satzbälle gegen sich, alle sechs wehrte er ab. Die 13-minütige Kurzentscheidung gewann der nervenstarke Nadal dann 9:7. Im ersten Satz realisierte er das entscheidende Break zum 4:3, im dritten zum 6:4 (zu null).
Es fühle sich «grossartig» an, wieder in einem Halbfinal zu stehen, freute sich Nadal. Ähnlich wie Federer hatte der Mallorquiner die letzten zwei Monate der vergangenen Saison wegen einer Verletzung am Handgelenk verpasst und überrascht nun mit einem starken Comeback.
Grigor Dimitrov bestätigte in Melbourne seine gute Frühform. Durch den klaren Dreisatzsieg gegen den Belgier David Goffin steht der Bulgare in Melbourne erstmals im Halbfinal. Die Nummer 15 der Weltrangliste setzte sich gegen den um vier Positionen besser klassierten Goffin in einem von Grundlinienschlägen geprägten Duell in 132 Minuten 6:3, 6:2, 6:4 durch. Dimitrovs Fehlerquote lag bedeutend tiefer als jene von Goffin (25:46).
Damit feierte der Turnier-Gewinner von Brisbane (u.a. durch Siege gegen die Top-10-Spieler Thiem, Raonic und Nishikori) seinen zehnten Erfolg in Serie. Im zweiten Grand-Slam-Halbfinal nach Wimbledon 2014 ist der 25-jährige Osteuropäer aber eher Aussenseiter.
Dennoch sieht er gute Chancen für sich. «Ich bin gereift in den letzten paar Jahren und treffe bessere Entscheide», erklärte der Bulgare. «Ich fühle mich physisch gut, habe viel Selbstvertrauen und glaube daran, einen Schritt weiter gehen zu können.»
Mit Nadal (30) sowie den beiden Schweizern Roger Federer (35) und Stan Wawrinka (31) stehen gleich drei Spieler im Halbfinal von Melbourne, die 30-jährig oder älter sind. Zum bislang einzigen Mal in der «Open Era» waren an einem Grand-Slam-Turnier 1968 in Roland Garros drei Ü30-Akteure in die Top 4 vorgestossen.