Nach ihrer Halbschwester Pola erhebt nun auch Nastassja Kinski schwere Vorwürfe gegen ihren Vater. Sie sei zwar nicht vergewaltigt worden, sagte die 51-Jährige der „Bild am Sonntag“ laut Vorabbericht. Aber: „Er hat es versucht“.
„Er hat mich immer viel zu sehr angefasst, mich ganz eng an sich gedrückt, so dass ich dachte, ich könnte nicht herauskommen“, sagte Nastassja. Sie sei vier oder fünf Jahre alt gewesen. „Instinktiv habe ich gespürt, dass es nicht die liebevolle Umarmung eines Vaters sein kann, sondern mehr ist als das“.
„Unerträglicher Tyrann“
Die 51-jährige beschrieb Kinski zudem als unerträglichen Tyrannen: „Er war so unberechenbar, hat die Familie immer terrorisiert.“ Man habe nie gewusst, wann ein Wutausbruch käme. „Ich kann mich kaum erinnern, dass wir jemals zusammen an einem Tisch gesessen haben.“
Würde ihr Vater noch leben, würde Nastassja Kinski nach eigenen Angaben „alles dafür tun, dass er auf Lebzeiten hinter Gitter kommt.“ Als er starb, hätten manche Leute ihr gesagt, dass es ihnen leid tun würde. „Mir tat es nicht leid.“
Sie habe sich stets eher als Einzelkind gesehen, nicht als Halbschwester von Pola, sagte die Schauspielerin weiter. Aber „vielleicht bringt uns diese Geschichte auf eine gute Art und Weise alle wieder zusammen.“
Enthüllungsbuch
In ihrem Buch „Kindermund“ enthüllt Kinskis älteste Tochter Pola, dass sie von ihrem Vater vom 5. bis zum 19. Lebensjahr sexuell missbraucht worden war. Sie habe das Buch nicht geschrieben, „um ihn schlechtzumachen“, sagte die 60-Jährige nun der „Welt am Sonntag“. „Es ging mir nie um den Skandal“.
Mit ihrem Buch habe sie vor allem zeigen wollen, was Missbrauch mit Kindern mache, welche „Wunden“ er hinterlasse. Jahrelang habe sie unter Ängsten, Panikattacken und Schuldgefühlen gelitten. Die Schauspielerin versicherte, das Buch allein geschrieben zu haben. „Ich habe mit niemandem drüber gesprochen, nicht mal mit Freunden oder meinem Mann.“