Die Versicherungsgruppe Nationale Suisse hat 2011 einen Rekordgewinn von 167,7 Mio. Fr. verbucht. Zu dem kräftigen Anstieg um 82,1 Prozent trug die Auflösung von Schadenrückstellungen massgeblich bei.
Vor allem für Halswirbelschäden wurden gestützt auf die Entwicklung der letzten Jahre Reserven abgebaut. Das erhöhte den Jahresgewinn um 67,1 Mio. Franken, wie Nationale Suisse am Mittwoch mitteilte.
Finanzchef Thomas Widmer betonte an der Medienkonferenz in Zürich, auch nach dem im Februar angekündigten Schritt seien die Reserven weiterhin sehr gut und gehörten zu den besten im Schweizer Markt.
Zum Gewinnanstieg trug der Verkauf des Kollektivlebengeschäfts an Swiss Life weitere 6,1 Mio. Fr. bei. Aber auch im fortgeführten Geschäft erzielte Nationale Suisse einen Rekordgewinn von 94,5 Mio. Franken. Das sind 14,3 Prozent mehr als im Vorjahr.
Weniger Lebensversicherungen
Die Prämieneinnahmen hingegen sanken um 3,4 Prozent auf 1,5 Mrd. Franken. Dies geht auf Währungseffekte zurück, in Lokalwährungen stiegen die Prämien um 0,4 Prozent.
Nationale Suisse habe bewusst das Lebengeschäft, für das Zinsgarantien abgegeben werden müssen, abgebaut und setze auf kapitalschonende Lebensversicherungen, sagte Konzernchef Hans Künzle. Entsprechend schrumpften die Lebenprämien um 22,9 Prozent auf 283,5 Mio. Franken.
Der Anteil des Lebengeschäfts an den Prämieneinnahmen sank dadurch innerhalb von drei Jahren von einen Drittel auf noch knapp 19 Prozent. Nationale Suisse habe sich vom gemischten Versicherer auf das Nichtleben-Geschäft und Spezialversicherungen fokussiert, sagte Künzle.
Renditeträchtige Nischen
Im Nichtleben-Geschäft setzten die Basler vermehrt auf Nischengeschäfte. Expandieren will Nationale Suisse etwa bei Versicherungen für Handtaschen reicher Frauen, für Luxusautos (Kooperation mit Maserati), Oldtimer und Yachten.
Mit den unter „Speciality Lines“ zusammengefassten Versicherungen erzielt Nationale Suisse bereits 34,7 Prozent der Prämieneinnahmen.