Fast jeder sechste der 200 gewählten Nationalräte verweilt seit mindestens zwölf Jahren in der grossen Kammer. Als amtsältestes Ratsmitglied gilt Luzi Stamm (SVP/AG). Er wird die kommende Wintersession eröffnen. Es ist der Startschuss in seine siebte Legislatur.
Wie sein Parteikollege Ulrich Giezendanner wurde Stamm 1991 in den Nationalrat gewählt. Weil Stamm aber älter ist als Giezendanner, bekommt er die Ehre als sogenannter Alterspräsident.
Er wird am 30. November die erste Session der Legislatur eröffnen und den Vorsitz im Rat leiten, bis die neue Präsidentin oder der neue Präsident gewählt ist. Die jüngste Neugewählte, die 27-jährige Lisa Mazzone (Grüne/GE), wird zur Eröffnung der Session eine Rede halten.
Länger als Stamm und Giezendanner sitzt nur Maximilian Reimann (SVP/AG) ununterbrochen im Parlament. Er wurde 1987 in die grosse Kammer gewählt, war jedoch von 1995 bis 2011 im Ständerat tätig, weshalb er nicht als Alterspräsident infrage kommt.
Rekord für die Ewigkeit
Auffallend ist, dass jeder dritte Politiker mit mehr als zwölf Amtsjahren aus den Reihen der SVP kommt. Jeder vierte Sesselkleber ist ein SP-Politiker. CVP und FDP sind zusammen ebenfalls für einen Viertel der Dauergäste im Nationalrat verantwortlich.
Zwei Drittel der alteingesessenen Nationalräte sind Männer, ein Drittel sind Frauen. Die lange Amtsdauer steht ein Stück weit auch für die Kontinuität in der grossen Kammer.
Auch wenn sich die amtsältesten Ratsmitglieder noch viele weitere Jahre in Bundesbern vorstellen könnten, die längste Mandatsdauer im Schweizer Parlament werden sie wohl kaum erreichen. Josef Hildebrand war der Inbegriff eines Sesselklebers: Er sass von 1886 bis 1934 während insgesamt 48 Jahren im Ständerat.