Die Sommerzeit wird in der Schweiz nicht abgeschafft. Der Nationalrat hat am Montag eine Motion der Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann mit 145 zu 23 Stimmen bei 6 Enthaltungen abgelehnt.
Der Nationalrat will den Bundesrat auch nicht beauftragen, sich auf internationaler Ebene für die Abschaffung der Sommerzeit einzusetzen. Estermann referierte vergeblich über die Nachteile der heutigen Praxis.
Millionen von Menschen litten jeweils an der Zeitumstellung, gab die SVP-Nationalrätin zu bedenken. Nachteulen könnten sich nur sehr schwer daran gewöhnen. Auch Kinder, Jugendliche und chronisch Kranke hätten grosse Mühe. Dass die Zeitumstellung gesundheitsschädigend sei, sei wissenschaftlich erwiesen.
Justizministerin Simonetta Sommaruga räumte ein, ihr falle das Aufstehen nach der Umstellung im Frühjahr jeweils auch etwas schwerer. Trotzdem lehne der Bundesrat die Abschaffung der Sommerzeit ab.
Im Jahr 1980, als die umliegenden Länder die Sommerzeit einführten, die Schweiz aber darauf verzichtete, sei die Schweiz zu einer Zeitinsel geworden, stellte Sommaruga fest. Die Nachteile für die Wirtschaft seien klar zu Tage getreten. Um diese Nachteile zu vermeiden, habe die Schweiz ein Jahr darauf mit den Nachbarstaaten gleichgezogen und die Sommerzeit eingeführt.