In die verzwickte Situation um die Zuteilung der Zentren für Herztransplantationen will sich auch das Parlament einschalten. Die Gesundheitskommission (SGK) des Nationalrats hiess am Freitag einen Vorstoss gut, der eine Bundeslösung im Standortentscheid fordert.
Der Berner Nationalrat Rudolf Joder (SVP) verlangt mit seiner parlamentarischen Initiative, dass der Bund die Standorte für die Spitzenmedizin festlegen solle. Joder schweben zwei Varianten vor: Entweder sollen die bisherigen Standorte Bern, Lausanne und Zürich ihr Herzzentrum behalten, oder aber nur einer von ihnen zum Zuge kommen. Der aktuelle Plan sieht zwei Standorte vor.
Die Kommission stimmte der Initiative mit 14 zu 9 Stimmen zu, wie die Parlamentsdienste mitteilten. Die Kommission wolle damit einen «gewissen Druck seitens des Parlaments aufbauen, damit in absehbarer Zeit verbindliche Entscheidungen gefällt werden». Als nächstes muss die SGK des Ständerats über die Initiative entscheiden. Erst wenn sie auch zustimmt, kann eine Vorlage ausgearbeitet werden.
Streit zwischen Bern und Zürich
Ursprünglich war ein Entscheid über die Herzzentren für 2010 geplant, wurde dann aber auf Ende 2013 vertagt. Hinter den Kulissen tobt vor allem zwischen Bern und Zürich ein Streit um die Zuteilung; beide Standorte investierten in den Ausbau ihrer Herzzentren. Bei den Herztransplantationen geht es um rund 30 Operationen pro Jahr.