Die Zukunft des Afghanistan-Einsatzes ist im Zentrum des Treffens der NATO-Aussen- und Verteidigungsminister in Brüssel gestanden. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sicherte Afghanistan eine Unterstützung über das Ende Kampfeinsatzes der Allianz im Jahr 2014 hinaus zu.
„Ich sehe keinen Kampfeinsatz nach 2014, aber wir werden eine Ausbildungsmission fortsetzen“, sagte Rasmussen. Diskutiert wurde am Mittwoch in Brüssel auch über die langfristigen Kosten für den Unterhalt der afghanischen Sicherheitskräfte.
„Wir werden die afghanischen Sicherheitskräfte weiter ausbilden, unterstützen und beraten“, sagte Rasmussen auf dem Treffen der NATO-Aussen- und Verteidigungsminister. Die genaue Rolle der NATO nach einem Ende des Kampfeinsatzes müsse jedoch noch festgelegt werden. „Aber es ist klar, dass wir über das Jahr 2014 hinaus vor Ort sein werden und die Hauptfunktion wird eine Trainingsmission sein.“
Die NATO will ihren inzwischen seit rund zehn Jahren andauernden Kampfeinsatz in Afghanistan bis Ende des Jahres 2014 beenden und bis dahin die gesamte Sicherheitsverantwortung schrittweise an das afghanische Militär und die Polizei übergeben. Doch in Notfällen ist die Verwicklung der internationalen Truppen in Gefechte offenbar weiter möglich.
Appell an die NATO-Länder
Rasmussen forderte von den insgesamt 50 Ländern, die den NATO-geführten ISAF-Einsatz am Hindukusch unterstützen, sich auch an der künftigen Finanzierung der afghanischen Sicherheitskräfte zu beteiligen. Einem Vorschlag der USA zufolge soll ihre Zahl nach einem Anwachsen langfristig auf knapp 230’000 sinken.
Die Kosten für die einheimischen Soldaten und Polizisten werden mit mehr als vier Milliarden Dollar im Jahr veranschlagt. Eine Entscheidung über eine Aufteilung der Kosten sollte in Brüssel nicht fallen. Weder die zweitägigen Beratungen im NATO-Hauptquartier noch der NATO-Gipfel im kommenden Monat in Chicago seien eine Geberkonferenz, sagte Rasmussen.