Die internationalen Truppen in Afghanistan haben die pakistanische Regierung aufgefordert, den Transport ihres Nachschubs durch das Land wieder zuzulassen. Die NATO-Truppe ISAF wünsche, die Lieferungen „so bald wie möglich“ wiederaufnehmen zu können.
Dies sagte ein Sprecher am Montag in Kabul. Seitdem Pakistan nach einem NATO-Angriff die Transporte unterbunden hat, hängen in Karachi Tonnen von Nachschub für die NATO in Afghanistan fest.
„Die aktuelle Lage hat negative ökonomische Auswirkungen auf die pakistanische und afghanische Wirtschaft“, sagte der ISAF-Sprecher, General Carsten Jacobson. Besonders die Angestellten des Transportsektors in beiden Ländern würden durch die seit Wochen andauernde Sperrung der Grenze für NATO-Transporte leiden.
Noch keinen Materialknappheit
Zugleich betonte Jacobson, dass die Lager der NATO in Afghanistan weiterhin gut gefüllt seien. Befürchtungen, dass die NATO den Afghanen demnächst Treibstoff und Lebensmittel wegkaufen könnte, seien daher nicht gerechtfertigt.
Wie die Behörden in der südpakistanischen Hafenmetropole Karachi am Montag mitteilten, stecken dort tausende Tonnen von Nachschub für die NATO-Truppen fest. Derzeit befänden sich fast 3700 Militärfahrzeuge und mehr als 1700 Container im Hafen der Stadt, sagte ein Vertreter der Hafenverwaltung. Zudem befinden sich in Erwartung einer Wiederaufnahme der Lieferungen rund tausend Tanklastwagen in Karachi.
Pakistan hatte die Transporte nach dem NATO-Luftangriff auf zwei pakistanische Grenzposten am 26. November unterbunden, bei dem 24 Soldaten getötet worden waren. Die NATO und die USA äusserten ihr Bedauern über den Vorfall.
Nach ihrer Darstellung handelte es sich jedoch um ein Versehen, für das beide Seiten gleichermassen die Verantwortung tragen. Islamabad wies diese Darstellung zurück und forderte eine Entschuldigung für den Angriff.