Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Donnerstag eine neue Dauerausstellung zum nationalsozialistischen Judenmord in der Gedenkstätte Auschwitz eröffnet. Zu Beginn der Eröffnungsfeier in Polen sprach ein Überlebender des Vernichtungslagers das jüdische Totengebet Kaddisch.
Die mit modernen audiovisuellen Mitteln gestaltete Ausstellung zur Erinnerung an die sechs Millionen von den Nazis ermordeten europäischen Juden wurde von Experten des Museums Jad Waschem in Jerusalem konzipiert.
«Wir wollen die Besucher nicht schockieren, wie wollen eine Erfahrung vermitteln. Es soll ein Anstoss sein, etwas zum Nachdenken und Überdenken», sagte Kurator Avner Shalev.
Einer der Schwerpunkte der Ausstellung ist das Buch der Namen, das die Namen von 4,3 Millionen Ermordeten auflistet. Die mühsame Suche nach der Identität der Toten sei noch lange nicht vorbei, betonte Shalev. «Wir hoffen, dass wir in zwei bis drei Jahren die fünf Millionen-Marke überschreiten werden.»