Forschende haben eine App zur Früherkennung von Depressionen entwickelt. Betroffene werden damit mobil über Smartphones alltagsnah und individuell unterstützt. Beteiligt an der «MOSS App» sind das UniversitätsSpital Zürich (USZ), die ETH Zürich und die Uni St. Gallen.
Ziel der Mobile-Sensing-and-Support-App (MOSS) sei es, eine beginnende Depression frühzeitig zu erkennen und individuelle Verhaltensempfehlungen zu geben, schreibt das USZ in einer Mitteilung vom Donnerstag. Das frühzeitige Erkennen erster Symptome sei für den Verlauf der Krankheit entscheidend.
Typische Begleiterscheinungen von depressiven Verstimmungen sind Energie- und Antriebslosigkeit. Die App erfasst deshalb unter anderem Informationen zur körperlichen Aktivität (Bewegung zu Fuss) oder zu sozialen Kontakten (Anzahl Anrufe).
Aus diesen Angaben erkenne MOSS, dass ein Nutzer das Haus nur selten verlasse und keine sozialen Kontakte mehr pflege, hält das USZ fest. Basierend auf solchen Informationen werde MOSS etwa empfehlen, wieder einmal einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen oder sich bei einer Freundin oder einem Freund zu melden.
Hilfreiche Unterstützung
Da die App jederzeit und überall verfügbar sei, könne sie deutlich zur Verbesserung der Versorgungssicherheit beitragen, heisst es in der Mitteilung. Die App laufe zudem bequem und selbständig im Hintergrund, die Nutzer müssten keine Eingaben machen. Für Menschen mit einer depressiven Verstimmung oder Depression sei dies eine wesentliche und hilfreiche Unterstützung.
Das USZ führt derzeit die erste Teststudie durch. Die Studienteilnehmenden können die Android App kostenlos testen. Der Schutz der Daten ist gewährleistet: Alle Informationen werden verschlüsselt übermittelt und gespeichert.
Die Teilnehmenden sind nur über eine Identifikationsnummer erfasst. Unterstützt wird das Projekt auch von der Kommission für Technologie und Innovation.