Wer schon immer davon träumte, auf den Spuren der Affenforscherin Jane Goodall zu wandeln oder herauszufinden, wie Striemengrasmäuse leben, kann dies neuerdings als Tourist zwei Wochen lang tun. Drei Biologinnen bieten Amateurforschern entsprechende Reisen an.
Viele Menschen träumten davon, „einmal zu forschen wie Darwin“, sagte am Freitag Mitinitiantin Valeria Rispoli. Allerdings bleibe diese Möglichkeit bisher Fachleuten vorbehalten. Rispoli, selbst Biologin, hat deshalb zusammen mit ihren Studienfreundinnen Jasmin Winkler und Iris Eigenmann Veraguth ein Angebot entwickelt, dies zu ändern.
Die Drei bieten deshalb Laien an, für eine begrenzte Zeit unter Begleitung von Forschern je zwei Wochen lang an deren Projekten teilzunehmen. Im Angebot sind bisher Aufenthalte bei Projekten zur Erforschung des Lebensraums und Verhaltens von Schimpansen und von Striemengrasmäusen.
Schimpansen erforschen können Interessierte in der Forschungsstation des Jane Goodall Instituts der Uni Zürich im Urwald in Uganda. Den Mäusen kann man in Südafrika auf die Schliche kommen.
Betreuung durch Profis
Immer werden die Reisenden von Profi-Forschern betreut. Diese erhoffen sich davon, ihre Forschung bekannter machen zu können. Sie erhalten auch einen Teil der Reisekosten.
Im Falle der Schimpansenforscher sind das 70 Prozent der Summe, die für den Dschungelaufenthalt fällig wird. Die Anreise dorthin geht vollständig zu Lasten der Amateurforscher.
Vor Reiseantritt werden sie über das informiert, was sie im ugandischen Dschungel oder in der südafrikanischen Halbwüste erwartet. Allerdings sind sie dort gegen Unfälle oder ähnliche Widrigkeiten versichert.
Das könnte durchaus von Bedeutung sein: 2008 beispielsweise verirrte sich eine deutsche Biologiestudentin bei ihrem Forschungsaufenthalt im Kongo. Sie blieb zehn Tage lang verschollen.
Dass sie wieder nach Hause kam, verdankte sie einem Stamm Einheimischer. Dieser hatte sie im Urwald gefunden und ein paar Tage lang gepflegt, bevor er sie zur Forschungsstation zurückbrachte.