Erstmals wurden im Gebiet der Schlacht am Morgarten Objekte gefunden, die aus der Zeit um 1315 stammen könnten und wissenschaftlich dokumentiert sind. Geborgen wurden unter anderem Silbermünzen, Dolche und Pfeilspitzen.
Im Hinblick auf die 700-Jahr-Feier der Schlacht am Morgarten haben die Kantone Schwyz und Zug Grabungsarbeiten im vermuteten Schlachtgebiet durchgeführt. Gemäss Mitteilung vom Donnerstag waren die Arbeiten vom Wissensmagazin «Einstein» von Schweizer Radio und Fernsehen SRF angeregt worden.
Die beiden Kantone wollten damit auch Raubgrabjägern und Trophäenjägern zuvorkommen, die in jüngster Zeit am Morgarten aktiv waren. Der Bezug der neuen Funde zur Schlacht könne im Moment weder bewiesen noch ausgeschlossen werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Die wissenschaftliche Auswertung der Funde habe erst begonnen.
Schatz aus Silbermünzen
Ein aussergewöhnlicher Fund sind 12 Silberpfennige, die in die Zeit um 1275 bis ins frühe 14. Jahrhundert datiert werden können. Die zeitliche Nähe zur Schlacht sei auffällig, heisst es in der Mitteilung weiter.
Bemerkenswert sind auch Funde von Waffenbestandteilen aus dem 14. Jahrhundert. Es handelt sich um zwei Dolche, um den Blechschutz einer Messerscheide sowie um zwei Geschossspitzen von Armbrust- oder Bogenpfeilen. Als Reitzubehör wurde ein Sporn gefunden.
Ein weiterer Fund ist ein eiserner Kästchenbeschlag – ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert. Andere Objekte – wie Messer oder Hufeisen – sind aufgrund ihrer langlebigen Formen zeitlich weniger genau zu bestimmen. Ihre Datierung ins 14. Jahrhundert könne aber nicht ausgeschlossen werden.
Im Weiteren kamen noch verschiedene ältere Funde zum Vorschein. Von besonderer Bedeutung sind Schmuckstücke, darunter ein goldener Nadelkopf aus dem 7. Jahrhundert und eine Bronzefibel aus dem 9./10. Jahrhundert.
Wichtigste Funde im Museum
Die wichtigsten Funde sind ab 19. Juni bis 31. Juli im Museum Burg Zug und ab 22. August bis 30. September im Bundesbriefmuseum in Schwyz ausgestellt.
Die 700-Jahr-Feier erinnert an die Schlacht am Morgarten. Am 15. November 1315 zog der Habsburger Herzog Leopold mit seinen Rittern von Zug her kommend durch das Ägerital Richtung Sattel. Am Morgarten gerieten die Habsburger in einen Hinterhalt der Schwyzer und wurden von diesen in die Flucht geschlagen.
Viel mehr ist nicht bekannt. Dennoch wurde später, vor allem ab dem späten 19. Jahrhundert, die Schlacht am Morgarten zu einem wichtigen Symbol für den Kampf der Urschweizer gegen die Unterdrücker aus Österreich, und sie prägte das schweizerische Selbstverständnis.