Neue Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Marseille

Noch ist eine durchgehende Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung von der Nordsee bis ans Mittelmeer Zukunftsmusik. Doch am Sonntag wird das ehrgeizige Projekt ein gutes Stück vorankommen sein: Dann wird zwischen Belfort in Ostfrankreich und Dijon im Burgund ein 140 Kilometer langes Teilstück der Hochgeschwindigkeitsverbindung TGV-Rhin-Rhône für den Reiseverkehr freigegeben.

Ein TGV fährt an (Archiv) (Bild: sda)

Noch ist eine durchgehende Hochgeschwindigkeits-Zugverbindung von der Nordsee bis ans Mittelmeer Zukunftsmusik. Doch am Sonntag wird das ehrgeizige Projekt ein gutes Stück vorankommen sein: Dann wird zwischen Belfort in Ostfrankreich und Dijon im Burgund ein 140 Kilometer langes Teilstück der Hochgeschwindigkeitsverbindung TGV-Rhin-Rhône für den Reiseverkehr freigegeben.

Darüber können sich insbesondere Reisende aus Deutschland freuen. Denn ab dem 23. März sollen die schnellen Züge der französischen Staatsbahn SNCF, die TGV, auch von Frankfurt am Main via Strassburg, Belfort und Lyon bis in die Mittelmeerstadt Marseille rollen – mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 Stundenkilometern.

Die Fahrt in den hochmodernen, teilweise zweistöckigen Zügen werde sieben Stunden und 45 Minuten dauern, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB), die dabei mit der SNCF kooperiert.

Der Vorverkauf beginnt am 24. Dezember. Zunächst sei eine Hin- und Rückfahrt täglich geplant, sagt der Bahn-Sprecher. Bei entsprechender Nachfrage könnten zusätzliche Züge eingesetzt werden.

Grosser Andrang erwartet

Die DB rechnet mit grossem Interesse: Zum einen seien Frankfurt und Lyon Partnerstädte, die Fahrt zwischen ihnen werde sich mit dem TGV von heute siebeneinhalb auf weniger als fünf Stunden verringern, erläutert der Sprecher. Ausserdem lägen auf der Strecke auch viele für Touristen interessante Ziele, etwa Aix-en-Provence und Avignon.

Der Bau war aufwendig; es mussten 160 Brücken und 13 Viadukte sowie zwei neue Bahnhöfe geschaffen werden. Die Kosten beziffert die SNCF auf insgesamt rund 3,7 Milliarden Euro. Das neue Teilstück, um das die Regionen in Ostfrankreich mehr als zwei Jahrzehnte gerungen haben, schafft auch eine Anbindung an die bestehende TGV-Strecke Paris-Marseille.

Auch die Schweiz profitiert

Den ostfranzösischen Regionen verschafft es damit eine bessere Anbindung in die französische Hauptstadt. Vom elsässischen Mülhausen etwa wird Paris nur noch zwei Stunden und 20 Minuten entfernt sein. Und davon profitieren auch benachbarte Städte in Baden-Württemberg und der Schweiz, etwa Freiburg und Basel.

Nächster Artikel