Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko könnte laut einer polnischen Tageszeitung noch vor Weihnachten freikommen. Die Bestätigung des EU-Ukraine-Gipfels im Dezember in Kiew hat die Hoffnung auf eine baldige Freilassung genährt.
Brüssel hatte dies bislang zur Voraussetzung für die Unterzeichnung eines Assoziierungs- und Freihandelsabkommens gemacht, die bei dem Treffen geplant ist.
Die polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ berichtete am Mittwoch unter Berufung auf einen Vertrauten des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, Timoschenko werde noch vor dem Gipfel freikommen. „Sie wird Weihnachten zu Hause verbringen“, zitierte das Blatt seinen Informanten.
Noch gebe es allerdings im Umfeld des Präsidenten Widerstand gegen den Plan sowie gegen die gesamte Idee einer stärkeren Westorientierung. Timoschenko selbst hatte die EU kürzlich zur Unterzeichnung des Abkommens ohne Rücksicht auf ihr Schicksal aufgefordert.
Ein Kiewer Gericht hatte die ehemalige Regierungschefin zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil sie beim Abschluss eines für die Ukraine angeblich ungünstigen Gasvertrages mit Russland ihr Amt missbraucht haben soll. Die EU kritisierte den Prozess als politisch motiviert.