Mit Divico hat die Forschungsanstalt Agroscope die erste Rebsorte gezüchtet, die gegen mehrere Pilzkrankheiten gleichzeitig resistent ist. Sie ermöglicht einen Anbau mit weniger Pflanzenschutzmitteln, teilte die Agroscope am Montag mit.
Divico ist äusserst resistent gegen Echten und Falschen Mehltau sowie gegen Graufäule. Sie entstand durch Kreuzung von Gamaret, einer Graufäule-resistenten Agroscope-Sorte, und Bronner, einer deutschen Zucht mit Resistenzgenen gegen Echten und Falschen Mehltau.
Pilzkrankheiten sind das grösste Problem für einen ökologischeren Weinbau. Die Agroscope hat bereits die Sorten Garamet, Garanoir, Diolinoir, Carminoir und Galotta gezüchtet, die gegen Graufäule resistent sind. Divico ist zudem gegen Falschen und Echten Mehltau gewappnet, gegen die vor allem Biowinzer nur wenige Mittel besitzen.
Ein- statt sechsmal spritzen
Bei Divico genügt je nach Standort und Witterung eine Fungizid-Behandlung während der Blütezeit, bei schlechten Bedingungen drei. Normale, nicht-resistente Sorten müssen sechs- bis neunmal gegen Pilze gespritzt werden. Die Pflanzen produzieren für Pilze giftige Abwehrstoffe. Diese besitzen überdies für den Menschen gesunde antioxidative Eigenschaften.
Die Rebsorte ergibt Weine von Garmaret-ähnlicher Qualität, einer inzwischen gut akzeptierten Sorte. Ihre Vorfahren sind wilde Rebsorten aus Amerika und Asien, die in mehreren Schritten mit europäischen Sorten gekreuzt wurden, um die Qualität der Trauben zu steigern.
Der Name stammt vom helvetischen Heeresführer Divico, der die Römer besiegte. Divico wird ab 2015 in Rebschulen erhältlich sein, ab 2018 werden erste Ernteprodukte in den Handel gelangen.