Eine 1,7 Millimeter grosse Schnecke lebt nur in einer einzigen Höhle in Südkorea. Bizarrerweise wurden ihre nächsten Verwandten in Kroatien und Nordspanien gefunden, wie Forscher aus Bern, Russland und Japan berichten.
Das Tier fällt in seiner Verwandtschaft klar aus der Reihe: Es gehört zu den auf dem Land lebenden Zwerghornschnecken, die vor allem in nassen Lebensräumen wie Laubstreu oder Sumpfgebieten vorkommen. Den einzigen höhlenlebenden Vertreter der Gruppe in Asien beschreiben die Forscher um Adrienne Jochum von der Universität Bern nun im Fachjournal Zookeys.
Die winzige, kaum sichtbare Schnecke kommt nur in der Nodong-Höhle bei Danyang in Südkorea vor. Sie musste seit ihrer Entdeckung 15 Jahre auf ihren Namen warten: Koreozospeum nodongense. Die Gruppe alter, weltweit verbreiteter Lungenschnecken gehörten zu den ersten Schnecken, die vor 65 Millionen Jahren – also zur Zeit, als die Dinosaurier ausstarben- über Mangroven das feste Land kolonisierten.
Weitere in Höhlen lebende Exemplare derselben Gattung haben Forscher in Kroatien und im spanischen Baskenland gefunden. Sie vermuten, dass in anderen Höhlensystemen irgendwo auf der Achse zwischen Europa und Korea weitere Arten dieser Schnecken über die schlammigen Höhlenwände kriechen.