Die Stadt Neuenburg entfernte vergangene Woche eine Weihnachtskrippe mit Jesus, Maria und dem Christkind, welche unter dem Weihnachtsbaum vor dem Stadthaus stand, und kassierte dafür einen Sturm der Entrüstung. Nun wurden die Figuren an einem anderen Ort aufgestellt.
Sie stehen nun vor dem Temple du Bas, einer 1796 erbauten reformierten Kirche, die heute vor allem als Konzertsaal dient. Die Stadtregierung ist der Ansicht, dass sich die heilige Familie vor dem Gotteshaus in der Fussgängerzone nun am richtigen Ort befindet, wie sie am Montag in einer Medienmitteilung festhielt.
Die Exekutive bedauerte im Communiqué die Polemik der vergangenen Tage und entschuldigte sich bei Personen, die sich in ihren Überzeugungen verletzt sahen. Sie betonte, dass sie die Krippenfiguren nicht aus dem öffentlichen Raum entfernen wollte.
Wie in den vergangenen Jahren sollte der Weihnachtsbaum vor dem Stadthaus aber nicht mit einer Krippe ergänzt werden. Die Holzfiguren wurden von einem Neuenburger Schnitzer für den Besuch des Bundesrates im vergangenen Jahr angefertigt.
Welle der Empörung
Die Entfernung der Holzfiguren am Donnerstag hatte eine Welle der Empörung ausgelöst. Zudem gingen zahlreiche spöttische Reaktionen ein, einige Politiker lancierten gar eine Petition. Auch die katholische Kirche gab ihr Erstaunen über die Entfernung kund.
Nach der Aufstellung des Christkindes, Josephs und Maria nur wenige hunderte Meter vom Stadthaus entfernt hofft die Stadtregierung nun, die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Sie wies am Montag zudem darauf hin, dass am 19. und 20. Dezember an einem anderen Platz im Stadtzentrum gar eine Krippe mit lebendigen Darstellern geplant sei.