Anfang November tritt Christoph Eymann sein Amt als Präsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) an. Die Harmonisierung der Strukturen und Ziele der Volksschule muss laut Eymann mit «ganzer Kraft» weitergeführt werden.
In den letzten Jahren hätten die Kantone viele ehrgeizige Ziele angepackt, sagte er am Montag bei der Stabsübergabe in Bern gemäss Redetext. Seit 2009 ist das HarmoS-Konkordat in Kraft, mit dem die wichtigsten Bildungsstufen vereinheitlicht werden sollen. Bisher sind dem Konkordat 15 Kantone beigetreten.
Eymann wies am Montag darauf hin, dass die Harmonisierung der wichtigsten Strukturen für alle Kantone gelte. Im Jahr 2006 hatte das Volk die sogenannte «neue Bildungsverfassung» angenommen, die die Schaffung eines einheitlichen Bildungsraumes zum Ziel hat.
Jene Kantone, die dem Konkordat bis Ende des nächsten Jahres nicht beigetreten seien, würden von der EDK aufgefordert, konkrete Vorbehalte gegen die Harmonisierung anzumelden, sagte Eymann.
2015 wird dann gemäss Eymann Bilanz gezogen. Dann gelte es zu beurteilen, ob die erreichte Harmonisierung genüge und ob es allenfalls Bereiche gebe, in denen eine Intervention des Bundes nötig sei. Eine solche Eingriff sei aus heutiger Sicht aber eher unwahrscheinlich, sagte Eymann.
Nachfolge von Chassot
Der baselstädtische Erziehungsdirektor war vergangene Woche an der Jahresversammlung für eine vierjährige Amtsperiode als Präsident der EDK gewählt worden. Am Montag fand die Stabsübergabe zwischen Eymann und dessen Vorgängerin Isabelle Chassot statt. Sein neues Amt tritt der 62-Jährige offiziell am 1. November an. Chassot übernimmt auf diesen Zeitpunkt die Leitung des Bundesamts für Kultur.
Eymann gehört der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) an, die auf Bundesebene Mitglied der FDP ist. 2001 wurde er in den Basler Regierungsrat gewählt und ist seither Vorsteher des Erziehungsdepartements.
Festhalten am Sprachkonzept
Eymann sprach sich am Montag entschieden für das Sprachenkonzept der Erziehungsdirektoren aus. Dieses sieht zwei Fremdsprachen ab der Primarschule vor. Es sei nicht der Zeitpunkt, dieses Konzept in Frage zu stellen, sagte Eymann. Erst in einigen Jahren könne Bilanz gezogen werden.
Als weiteren Schwerpunkt seiner Amtszeit nannte Eymann die Weiterführung der Konkordate, also der Staatsverträge zwischen den Kantonen. Aktuell vollzieht die EDK zehn Konkordate, im nächsten Jahr sind es zwölf.
Es sei nicht zu erwarten, dass in Zukunft viele weitere Konkordate hinzukommen würden, sagte Eymann. «Die Weichen sind zum grossen Teil gestellt.»