Nach der starken Zunahme bei der Kriminalität im vergangenen Jahr zeichnet sich im Kanton Basel-Stadt eine Trendwende ab: Im laufenden Jahr wurde bisher ein Rückgang um rund 10 Prozent verzeichnet.
Die Kriminalität sei mit einer Ausnahme in allen Kategorien zurückgegangen, sagte Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr am Donnerstag vor den Medien. Auch bei den Einbrüchen, die letztes Jahr markant zugenommen hatten, wurde bisher ein deutlicher Rückgang registriert. Einzig Raubdelikte nahmen dieses Jahr zu.
Dürr räumte ein, dass auch Zufälligkeiten zum Rückgang geführt haben können. Aber die Entwicklung zeige auch, «dass wir nicht immer alles nur falsch machen», wie der seit Anfang Februar amtierende oberste Chef der Basler Polizei konstatierte.
Neue Einsatzgruppe für Hotspots im Aufbau
Die Kriminalitätsstatistik positiv beeinflusst haben dürfte das neue sogenannte «Einsatzelement Brennpunkt»: Es handelt sich dabei um eine Gruppe von vorerst 14 Polizeimitarbeitenden, die seit Mai vorab an neuralgischen Punkten für Ordnung und Sicherheit sorgt. Nach Angaben von «Brennpunkt»-Chef Peter Liederer sind die ersten Erfahrungen gut.
Zum Einsatz kommt die neue Gruppe hauptsächlich von Mittwoch bis am Wochenende zu den kritischen Zeiten über Mittag sowie in den Abend- und Nachtstunden. Schwerpunkt ist neben der Rheinberme die Achse Heuwaage-Barfüsserplatz-Marktplatz.
Die Angehörigen der neuen Gruppe, mit der auch neue Arbeitszeiten erprobt werden, standen bis zum 10. September während 4739 Stunden im Einsatz. Davon waren sie während 1263 Stunden zu Fuss unterwegs. Die Fusspatrouillen sind für Liederer besonders wichtig: «Wir wollen, dass man uns sieht und spürt.»
Die «Brennpunkt»-Polizei, die per 10. September 1345 Personen kontrolliert und 58 von ihnen festgenommen hat, soll nun bis spätestens Frühling 2015 in zwei Schritten auf 36 Mitarbeitende erweitert werden. Möglich wurde die Bildung der neuen Gruppe durch die Aufstockung des Basler Polizeikorps um 45 Stellen.