Für das Genfer Flughafenpersonal zeichnet sich eine Lösung hinsichtlich eines neuen Gesamtarbeitsvertrages (GAV) ab. Die Gewerkschaften und die Swissport-Direktion sind zu einer Einigung gekommen. Die fürs Wochenende angekündigten Streiks wurden abgesagt.
Die Direktion des Bodenabfertigungskonzerns Swissport habe sämtliche Forderungen im Hinblick auf die Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrages (GAV) akzeptiert, bestätigte die Gewerkschaft Push am Freitag. Dieser GAV läuft Ende Februar aus.
«Wir haben keine übertriebenen Forderungen gestellt, und wir haben nur den Status quo bekommen», sagte der Sekretär der Gewerkschaft der öffentlichen Dienste, Jamshid Pouranpir, zur Nachrichtenagentur sda. Trotzdem sei dies ein Sieg für die Beschäftigten.
Die Übereinkunft, die noch unterzeichnet werden muss, kam nach Überzeugung des Gewerkschaftssekretärs dank der Arbeitsniederlegung vom letzten Montag zustande. Dies habe die Ausgangslage verändert: Die Politik habe sich eingeschaltet und am darauf folgenden Tag sei die Direktion von Swissport International nach Genf gekommen, um zu diskutieren.
Gehälter werden ab Januar 2016 eingefroren
Die Swissport-Direktion in Zürich liess ihrerseits verlauten, «dass Swissport – unter Vorbehalt der Zustimmung der Delegiertenversammlung der Gewerkschaften – den aktuellen GAV bis am 31. Dezember 2016 aufrechterhält, die Gehälter im Januar 2016 aber einfriert». Der geltende GAV betrifft fast 1000 Beschäftigte am Flughafen Genf.
Die Gewerkschaften hatten der Swissport-Direktion bis heute Freitag eine Frist gesetzt, ihre Forderungen zurückzunehmen. Für den gegenteiligen Fall drohten sie damit, den Arbeitskampf auszuweiten. Die Geschäftsleitung wollte die Lohnsumme angesichts des Kostendrucks ursprünglich um fünf Millionen Franken kürzen.
Flughafendirektion erfreut
Die Direktion des Flughafens Genf zeigte sich am Freitag erfreut darüber, dass die Sozialpartner zu einer Einigung gekommen seien. Damit sei das Risiko von sozialen Unruhen für das anstehende stark frequentierte Wochenende gebannt. Der Genfer Flughafen erwartet zwischen Samstag und Sonntag wegen des Beginns der Wintersportferien der Genferinnen und Genfer sowie der Franzosen Hochbetrieb.
Am Montag waren rund 400 Swissport-Beschäftigte nach drei gescheiterten Schlichtungsverhandlungen in sämtlichen Abteilungen – Check-In, Gepäcktransport, Piste und Fracht – während fast drei Stunden in den Ausstand getreten. Diese Protestaktion hatte bei der Gepäckaufgabe und den Abflügen zu Verspätungen geführt.