In Kenia ist der Startschuss für den Bau einer riesigen Hafenanlage gefallen, die das Land zu einem wirtschaftlichen Drehkreuz für Ostafrika machen soll.
Das Projekt werde den Binnenstaaten einen direkten und zuverlässigen Zugang zum Meer verschaffen, sagte der kenianische Präsident Mwai Kibaki am Freitag bei einer Zeremonie anlässlich des Spatenstichs. Das Projekt werde dabei helfen, die ganze Region Ost- und Zentralafrika mit den internationalen Märkten zu verbinden.
Zu dem Projekt gehören Eisenbahnstrecken und Strassen nach Äthiopien und Südsudan. Öl aus dem Südsudan soll per Pipeline zum Hafen transportiert und dort dann verschifft werden. Der äthiopische Regierungschef Meles Zenawi und der südsudanesische Präsident Salva Kiir waren an der Versammlung ebenfalls anwesend.
Das Riesenprojekt ist nicht unumstritten. Bewohner der nahegelegenen Ferieninsel Lamu werfen der Regierung vor, ihre Belange bei den Planungen nicht berücksichtigt zu haben.
Umweltschützer fürchten um die Mangrovenwälder und Korallenriffe des Lamu-Archipels. Kibaki kündigte am Freitag „Massnahmen“ an, um das „empfindliche Ökosystem und das kulturelle Erbe“ nicht zu stören. Die Altstadt Lamu ist seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Lamu-Archipel im Indischen Ozean ist bei Touristen sehr beliebt. Zahlreiche Prominente aus dem Ausland besitzen auf den Inseln Villen und Strandgrundstücke.