Neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen im Aargau geschaffen

Nach einer zweijährigen Bauzeit ist das grösste Renaturierungsprojekt des Kantons Aargau, die dynamische Flussaue in Rupperswil, am Samstag eingeweiht worden. Es entstand ein parallel zur Aare laufendes, knapp zwei Kilometer langes Seitengewässer.

Nach einer zweijährigen Bauzeit ist das grösste Renaturierungsprojekt des Kantons Aargau, die dynamische Flussaue in Rupperswil, am Samstag eingeweiht worden. Es entstand ein parallel zur Aare laufendes, knapp zwei Kilometer langes Seitengewässer.

Die natürlichen Ufer an der künstlichen Flussaue sollen sich zum Lebensraum für Tiere und Pflanzen entwickeln, wie das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) mitteilte. Die Flussaue soll auch ein Naherholungsgebiet werden.

Das Kernstück umfasst ein parallel zur alten Aare laufendes Seitengewässer, das sich über eine Länge von 1,5 Kilometern erstreckt. Zusätzlich wurden der Uferschutz teilweise entfernt und die Restwasserstrecke strukturiert. Der Kanton investierte rund 10 Millionen Franken.

Damit will der Aargau die Basis schaffen, dass der praktisch vollständig zum Erliegen gekommene Geschiebetrieb wieder in Gang kommt. In diesem Abschnitt kann die Aare künftig bei jedem Hochwasser ihr Bett selber umgestalten.

Auenschutz als Verfassungsauftrag

„Wir wollen der natürlichen Entwicklung im Wasser wie am Ufer freien Lauf lassen“, sagte Regierungsrat Peter C. Beyeler laut Redetext bei der Einweihungsfeier: „Hier ist die Natur der Chef.“

Die Renaturierung der alten Aare ist Teil des Auenprogramms, zu dem sich der Aargau gemäss Kantonsverfassung verpflichtet ist. Vor 19 Jahren hatte das Volk dem Schutz der Auen zugestimmt. Ein Prozent der Kantonsfläche muss in Auen umgewandelt werden.

Fast drei Viertel des gesamten Wasservolumens, das die Schweiz verlässt, durchfliesst den Aargau. Im gewässerreichen Kanton bilden die Flüsse und deren Auen seit jeher bedeutende identitätsstiftende Landschaften. In den vergangenen 150 Jahren sind allerdings 90 Prozent der Auen durch Verbauung und Kanalisierung verschwunden.

Nächster Artikel