Die syrische Armee hat am Montag ihre Offensive im Norden von Aleppo fortgesetzt. Angesichts der dramatischen Lage für zehntausende Flüchtlinge ist im Grenzgebiet zwischen Syrien und der Türkei ein weiteres Flüchtlingslager errichtet worden.
«Wir haben ein zusätzliches Lager für 10’000 Menschen aufgebaut», sagte der Sprecher der regierungsnahen türkischen Hilfsorganisation IHH, Serkan Nergis, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Das neue Lager gesellt sich zu acht bereits bestehenden Camps rund um die syrische Grenzstadt Asas.
In dem Grenzgebiet harren derzeit auf syrischer Seite zehntausende Menschen aus, die vor einer durch russische Bombenangriffe unterstützten Regierungsoffensive aus der umkämpften Provinz Aleppo geflohen sind.
Der Gouverneur der türkischen Grenzprovinz Kilis rechnet mit bis zu 70’000 Schutzsuchenden, am Wochenende hielten sich nach seinen Angaben bereits mehr als 30’000 Menschen nahe Asas unweit der türkischen Grenze auf.
Armee rückt weiter vor
Die syrische Armee stiess unterstützt von der russischen Luftwaffe weiter in Richtung türkische Grenze vor, berichteten Rebellen, Einwohner und die oppositionsnahe Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Die Regierungstruppen hätten die Ortschaft Kafeen erobert und stünden nur noch fünf Kilometer vor der Rebellenhochburg Tal Rafaat. Damit ist die Armee auf fast 25 Kilometer an die syrisch-türkische Grenze herangerückt.
Die Aufständischen zögen sich wegen der heftigen Luftangriffe zurück, um ihre Verluste zu begrenzen, sagte ein Kommandant der Rebellengruppe Liwa al-Tauhid. Es gehe mittlerweile nicht nur um Geländeverluste, sondern um die Existenz der Gruppe.