Neues Kulturleitbild verabschiedet – Regierung will gestalten

Das baselstädtische Kulturleitbild ist verabschiedet, wie das Präsidialdepartement am Donnerstag mitteilte. Es beinhaltet eine Bestandesaufnahme, Ziele und Massnahmen – und soll Basel als „Kulturhauptstadt der Schweiz“ stärken.

Das baselstädtische Kulturleitbild ist verabschiedet, wie das Präsidialdepartement am Donnerstag mitteilte. Es beinhaltet eine Bestandesaufnahme, Ziele und Massnahmen – und soll Basel als „Kulturhauptstadt der Schweiz“ stärken.

Das Kulturleitbild gilt für 2012 bis 2017. Der Mitte 2010 vorgestellte Entwurf wurde nach einem breiten Mitwirkungsverfahren überarbeitet. Der Grosse Rat darf es nun zur Kenntnis nehmen. Basis für das mit Hilfe der Firma Nonprocons erarbeitete Leitbild sind das seit 2010 geltende Kulturförderungsgesetz und die Legislaturziele 2009-2013.

Ein „besonderer Akzent“ liegt laut Communiqué bei Kulturvermittlung und Qualitätssicherung. Gewicht erhielten namentlich „die Themen Publikumspflege und Nachfrageorientierung sowie Museumspolitik, Orchesterpolitik und Freie Szene und die Jugendkultur“. Die weiträumige kulturelle Ausstrahlung Basels solle ausgebaut werden.

Ziel der Basler Kulturpolitik sei es, „öffentlich relevante kulturell und künstlerische Äusserungen zu fördern“, wobei die Öffentliche Hand „steuern und ermöglichen“ solle. Das Leitbild mit sieben Leitsätzen – das erste umfassende seit über 25 Jahren – solle Vertrauen schaffen und die Kulturförderung transparent machen.

Verteilkampf

Das direkte Kulturbudget von Basel-Stadt beträgt im laufenden Jahr knapp 120 Millionen Franken plus gut 3 Millionen der Gemeinden Riehen und Bettingen sowie rund 10 Millionen für die kantonale Denkmalpflege. Dazu kommen weitere Beiträge, etwa in Form von Räumlichkeiten sowie rund 3 Mio. Lottogelder. Baselland steuert rund 11 Mio. Franken bei.

2011 machte die baselstädtische Netto-Kulturförderung 4,95 Prozent des gesamten ordentlichen Netto-Aufwands des Stadtkantons aus. Nach Sparten entfielen 42 Prozent der Gelder auf Museen, 29 Prozent auf Theater und Tanz und 14 Prozent auf Musik, bei letzterer vor allem auf das Sinfonieorchester.

Einige Basler Kulturinstitutionen leiden unter strukturellen Defiziten – der Leistungsauftrag übersteigt die Grundfinanzierung. Einige haben ihre Reserven aufgebraucht.

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