Ein neues Radarsystem soll die Sicherheit an Bahnübergängen erhöhen. Anders als bestehende Überwachungssysteme erkennt es auch Menschen und Tiere in Gleisnähe und warnt den Lokführer. Bis Ende Jahr will die SBB drei Übergänge auf den neuesten Stand der Technik bringen.
Auf dem SBB-Netz gibt es derzeit 55 Bahnübergänge, die über ein Überwachungssystem verfügen. Davon funktionieren 54 nach den beiden bestehenden Techniken, die nur metallische Gegenstände identifizieren können.
Das älteste Modell zur Raumüberwachung funktioniert mittels Schleifentechnik. Dabei werden Induktionsschleifen in den Strassenbelag gelegt, die auf Metall reagieren. 52 Übergänge sind damit ausgerüstet. Die Lichtschranken-Technik findet bei zwei Bahnübergängen Verwendung.
Drei Anlagen bis Ende Jahr
Das neue Radarsystem wird in einem Pilotprojekt bereits getestet. Die Vorteile seien offensichtlich: Das System arbeite zuverlässig und sei überall einsetzbar, erklärte SBB-Mediensprecherin Donatella Del Vecchio auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Allerdings ist der Radar teurer als die herkömmliche Technik.
Bis Ende Jahr will die SBB zwei weitere Systeme im Rheintal installieren. Die Anlagen sollen an kritischen Orten auf dem Schienennetz eingesetzt werden. Diese seien etwa durch Kriterien wie die Geschwindigkeit der Züge definiert, erklärt Del Vecchio.
Bahnübergänge sanierungsbedürftig
Daneben will die SBB alle noch nicht sanierten Bahnübergänge bis Ende Jahr sichern. Aktuell sind auf dem Normalspur-Netz der SBB zehn Übergänge ungesichert. Bei vier Übergängen könnten Einsprachen den Umbau bis Ende 2014 verhindern.
Dennoch versichert Del Vecchio: «Bis Anfang 2015 wird die SBB die notwendigen Massnahmen ergriffen haben, um das Risiko bei Bahnübergängen zu minimieren.» Als Möglichkeiten sieht die SBB auch Geschwindigkeitsreduktionen und vorübergehende Schliessungen vor.