Sechs Wochen nach dem spektakulären Einbruch in einer Depotfirma des Londoner Diamantenviertels hat die Polizei neun Verdächtige festgenommen. Insgesamt wurden zwölf Orte in London durchsucht.
Dabei seien auch mehrere Säcke mit Wertgegenständen beschlagnahmt worden. «Die Beamten sind überzeugt, dass es sich um die bei dem Einbruch gestohlenen Dinge handelt», erklärte Scotland Yard am Dienstag.
Die Polizei gab nach den Durchsuchungen die Festnahme von sieben Männern im Alter von 48 bis 76 Jahren bekannt. Später wurden in der britischen Hauptstadt zwei weitere Verdächtige festgenommen, die laut Polizei 43 und 58 Jahre alt sind.
Die Diebe hatten sich am frühen Morgen des Karfreitag über einen Aufzugschacht bis zum Tresorraum des Unternehmens abgeseilt. Anschliessend verschafften sie sich mit einem Spezialbohrer Zugang durch die 50 Zentimeter dicke Betonwand.
Keine Chaoten-Truppe
Sie raubten nach Angaben von Scotland Yard insgesamt 72 Schliessfächer aus, in denen Juweliere ihre Ware und Bargeld für die Feiertage deponiert hatten. Entdeckt wurde der Einbruch erst am Dienstag nach Ostern. Die Polizei nannte bislang keinen Wert der Beute. Medienberichten zufolge soll sie einen Gesamtwert von dutzenden Millionen Euro haben.
Chefermittler Peter Spindler ging am Dienstag nochmals auf die Kritik an der Londoner Polizei ein, weil diese damals auf einen Alarm aus dem Tresorraum nicht reagiert hatte. Zeitweise sei Scotland Yard wie die berühmte Chaoten-Polizeitruppe aus britischen Stummfilmtagen dargestellt worden, sagte Spindler. «Ich kann aber allen versichern, unsere Ermittler haben alles getan, um den Opfern dieses kaltschnäuzigen Verbrechens Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.»