Bei einem Sturm bewaffneter Angreifer auf ein Gefängnis im Südwesten Mexikos sind am Freitag neun Menschen getötet worden. Bei den Toten handle es sich um vier Häftlinge und fünf der insgesamt sechs Angreifer, erklärten die Behörden des Bundesstaats Guerrero.
Demnach hatten sich die Attentäter mitten in der Nacht als Polizisten ausgegeben und unmittelbar nach Betreten der Haftanstalt das Feuer auf Gefangene und Wachleute eröffnet. Das Motiv hinter dem Angriff in der Ortschaft Iguala, bei dem nach Polizeiangaben zwei weitere Gefängnisinsassen verletzt wurden, war unklar.
Einer der getöteten Häftlinge war wegen Kokainhandels verurteilt worden, ein zweiter wegen Entführung. Die beiden anderen sassen aufgrund von illegalem Waffenbesitz hinter Gittern.
In Mexiko kommt es immer wieder zu blutigen Revolten in Gefängnissen, von denen einige de facto unter Kontrolle der Häftlinge stehen. Die Nationale Menschenrechtskommission erklärte erst im vergangenen November, dass die Gewalt innerhalb der Haftanstalten weiter zugenommen habe.
Der Bundesstaat Guerrero steht besonders häufig in den Negativschlagzeilen, da er einer der wichtigsten Schauplätze des mexikanischen Drogenkriegs ist. Diesem fielen in den vergangenen Jahren landesweit fast 80’000 Menschen zum Opfer.