Bei dem grössten Einsatz seit Jahren gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK sind im Südosten der Türkei neun Menschen getötet worden, darunter ein elfjähriger Knabe.
Nach Angaben der Streitkräfte wurden am Mittwoch in Bezirk Cizre in der Provinz Sirnak acht PKK-Kämpfer getötet. Der Knabe wurde erschossen, wie die kurdische Nachrichtenagentur Firat berichtete.
Regierungsnahe Medien bezeichnen den Einsatz in der Südosttürkei als grösste Operation gegen die PKK seit zehn Jahren. In den Provinzen Sirnak, Mardin und Diyarbakir wurden teilweise Ausgangssperren verhängt. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, 10’000 Soldaten seien neben der Polizei im Einsatz.
Der Abgeordnete der prokurdischen Oppositionspartei HDP, Ferhat Encu, schrieb auf Twitter, Panzer patrouillierten in der Stadt Silopi in den Strassen. Er teilte Videos, auf denen zu sehen ist, wie Soldaten versuchen, in Wohnungen einzudringen – darunter seine eigene.
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hatte am Montag schon ein unerbittliches Vorgehen gegen die PKK angekündigt. Wenn nötig werde «Viertel um Viertel, Haus um Haus und Strasse um Strasse» gesäubert, sagte er dem Sender A Haber. Auch am Mittwoch bekräftigte er, der Einsatz im Südosten werde weitergehen, bis alle «Terrorherde» gesäubert seien.