Neun Tote und 26 Vermisste nach Untergang von Boot vor Malaysia

Ein marodes Fischerboot mit indonesischen Arbeitern an Bord ist vor Malaysia gesunken. Mindestens neun Menschen ertranken, weitere 26 wurden am Mittwoch mehr als 20 Stunden nach dem Unglück noch vermisst. Das teilte der Rettungsdienst im Küstenort Banting mit.

Rettungskräfte suchen nach den Vermissten (Bild: sda)

Ein marodes Fischerboot mit indonesischen Arbeitern an Bord ist vor Malaysia gesunken. Mindestens neun Menschen ertranken, weitere 26 wurden am Mittwoch mehr als 20 Stunden nach dem Unglück noch vermisst. Das teilte der Rettungsdienst im Küstenort Banting mit.

62 Menschen wurden nach Angaben der Meeresbehörde (MMEA) gerettet. An Bord waren Indonesier auf dem Weg nach Sumatra.

«Nach Angaben eines Überlebenden war das Boot überladen», sagte der MMEA-Sprecher Ibrahim Mohamed. Hohe Wellen hätten das Schiff hin und her geworfen, bis es schliesslich kenterte. Wahrscheinlich seien viele Menschen an Bord illegale Arbeiter in Malaysia gewesen.

Nach Behördenangaben befanden sich insgesamt 97 Indonesier an Bord des Unglücksbootes, darunter auch Kinder. Sicherheitsausrüstung wie etwa Rettungswesten habe es auf dem Boot keine gegeben.

Die Behörde setzte die Suche nach Überlebenden fort. Einige seien womöglich an Land geschwommen, vermutete Ibrahim. «Wir werden weitersuchen und hoffen, mehr Überlebende zu finden», sagte er.

Zum Beginn des Ramadans in die Heimat

Das Holzboot sank etwa drei Kilometer vor der Küste. Es war auf dem Weg von Banting südlich der Hauptstadt Kuala Lumpur nach Indonesien. Die Menschen auf dem Boot wollten zum Auftakt des muslimischen Fastenmonats Ramadan in ihre Heimat fahren.

Sieben Tote wurden aus dem Meer gezogen, zwei weitere Leichen fanden Fischer im Wasser treibend in der Nähe der Flussmündung des Sungai Langat, etwa 45 Kilometer westlich von Kuala Lumpur.

Die Meerenge zwischen Malaysia und der indonesischen Insel Sumatra, die «Strasse von Malakka», ist an der Stelle rund 60 Kilometer breit. Das Fischerboot wollte aber nach Angaben von Ibrahim zur Provinz Aceh im Norden von Sumatra – eine 400 Kilometer lange Reise.

Malaysia ist deutlich wohlhabender als das bevölkerungsreiche Indonesien. In beiden Ländern wird praktisch die gleiche Sprache gesprochen. Das Innenministerium schätzt, dass die Hälfte der 1,5 Millionen illegalen Arbeiter im Land aus Indonesien stammen. «Die meisten arbeiten als Haushaltshilfen oder in Restaurants oder Plantagen», sagte ein Mitarbeiter.

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