In Mali sind neun Soldaten der dort stationierten UNO-Friedenstruppen bei einem Angriff getötet worden. Der Überfall sei nahe der Ortschaft Ménaka im Nordosten des Landes verübt worden, teilte die UNO-Stabilisierungsmission für Mali (Minusma) am Freitag mit.
Die getöteten Soldaten stammten aus Niger. Es bekannte sich niemand zu dem bislang folgenschwersten Angriff auf UNO-Truppen in dem westafrikanischen Land.
Ein nigrischer Minusma-Offizier sagte der Nachrichtenagentur AFP jedoch, die UNO-Soldaten seien von Kämpfern der Gruppe Mujao (Bewegung für die Einheit und den Dschihad in Westafrika) in einen Hinterhalt gelockt worden.
Die Minusma habe umgehend Militärflugzeuge in das Kampfgebiet geschickt, um den Angriff zurückzuschlagen, erklärte der stellvertretende Chef der UNO-Mission, Arnauld Akodjenou. Er nannte den Überfall einen «feigen terroristischen Akt». «Dieses Verbrechen darf nicht ungestraft bleiben», forderte Akodjenou.
Die Minusma-Führung hatte zuvor mehrfach gewarnt, dass sich eine mutmassliche Zelle der Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) in Mali aufhält.
Süden befreit
Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Islamisten und Tuareg-Rebellen nutzten das Machtvakuum, um den Norden des Landes in ihre Gewalt zu bringen. Später übernahmen die Islamisten die alleinige Kontrolle.
Als sie versuchten, nach Süden vorzudringen, griff Frankreich militärisch ein und vertrieb die Islamisten aus den wichtigsten Städten. Später übergab Paris die Verantwortung für die Sicherheit an die Malier und die UNO-Truppen. Im Norden kommt es weiterhin regelmässig zu Anschlägen und Gewalt.