New York gilt als eine der Geburtsstätten des Tätowierens in seiner heutigen Form – nun widmen sich dort gleich zwei Ausstellungen der jahrhundertealten Körperkunst.
Die Erfindung der elektrischen Tätowiermaschine durch Thomas Edison im Jahr 1876 trug in der Metropole und Hafenstadt entscheidend zur Verbreitung von Tattoos bei. Bereits im Jahr 1859 eröffnete der deutsche Einwanderer Martin Hildebrandt im südlichen Manhattan das erste moderne Tätowier-Studio.
«Uns wurde klar, dass das moderne Tätowieren seine Wurzeln wirklich in New York hat», sagte die Direktorin der New York Historical Society, Margaret Hofer, der Deutschen Presse-Agentur. Teil der dort am Mittwoch eröffneten Ausstellung «Tattooed New York» sind unter anderem Demonstrationen vor Publikum, bei denen Künstler ihren Kunden ein vorab abgesprochenes Tattoo im Museum stechen. Die Traditionen von seit Tausenden Jahren praktizierten Körperbemalungen lägen aber natürlich «überall auf der Welt», sagte Hofer.
Parallel zeigt das South Street Seaport Museum eine Ausstellung zum Seefahrer Augustus «Gus» Wagner (1872-1941), der die Kunst des Tätowierens auf seinen Schiffsreisen um die Welt perfektionierte. Der bis auf die Hände und das Gesicht tätowierte Wagner präsentierte seinen Körper, tätowierte andere und hielt Vorträge über die lang vor allem unter Seefahrern und in fernen Kulturen bekannte Kunst. Das Museum sucht derzeit nach Geldgebern, um Wagners etwa 150 Seiten langes Buch aus Tattoo-Entwürfen («Flashes»), Notizen und Fotos für die Forschung und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.