Überschattet vom Boykottaufruf der Opposition haben die Menschen in Nicaragua am Sonntag ihren Präsidenten neu gewählt. Die Wiederwahl des linksgerichteten Amtsinhabers Daniel Ortega galt als gesichert.
In der jüngsten Umfrage lag Ortega mit fast 70 Prozent vorn. Er regierte das kleine zentralamerikanische Land bereits von 1985 bis 1990 und gewann 2006 und 2011 die Wahlen erneut. Dieses Mal kandidierte seine Frau Rosario Murillo für den Posten als Vize-Präsidentin.
Die Opposition hatte Ortega bereits zuvor mit juristischen Mitteln weitgehend ausgeschaltet. Regierungsgegner riefen zu einem Boykott der Wahl und zu Protesten auf. Trotzdem bildeten sich schon vor Öffnung der Wahllokale um 07.00 Uhr (Ortszeit, 14.00 Uhr MEZ) Schlangen davor.
Neben dem Staatschef und seinem Vize wurden auch die 90 Abgeordneten der Nationalversammlung sowie 20 Vertreter für das Mittelamerikanische Parlament gewählt.
Zur Wahl aufgerufen waren 3,8 Millionen Nicaraguaner über 16 Jahre. Die Wahllokale schliessen um 18.00 Uhr (Montag 1.00 Uhr MEZ). Mit ersten Ergebnissen wird ab 23.00 (6.00 Uhr MEZ) gerechnet.