Nicht schon wieder Honduras!

Die Schweiz kann sich nicht über fehlendes Losglück beklagen. Sie trifft bei der Fussball-WM in Brasilien im kommenden Juni in der Vorrunde auf Ecuador und Frankreich. Und dann noch auf Honduras, gegen das die Schweizer noch eine offene Rechnung haben.

Die Gruppe E mit der Schweiz als gesetztes Team. (Bild: Si)

Die Schweiz kann sich nicht über fehlendes Losglück beklagen. Sie trifft bei der Fussball-WM in Brasilien im kommenden Juni in der Vorrunde auf Ecuador und Frankreich. Und dann noch auf Honduras, gegen das die Schweizer noch eine offene Rechnung haben.

Die WM-Auslosung hat der Schweizer Nationalmannschaft eine Gruppe beschert, die den Vorstoss in die Achtelfinals realistisch erscheinen lässt. Vor allem die Gegner aus den Töpfen zwei und drei, Ecuador und Honduras, gehören nicht zu den renommiertesten. Erfahrungswerte haben die Schweizer gegen diese Gegner aber kaum. Gegen Ecuador haben sie noch nie gespielt und gegen Honduras erst einmal, 2010 in der WM-Vorrunde. Frankreich ist derweil ein alter Bekannter. Auf dem Papier sind die Schweiz und Frankreich am besten gerüstet, um in die Achtelfinals vorzustossen.

Aus Südamerika wurde dem Team von Trainer Ottmar Hitzfeld mit Ecuador eine der kleineren Fussball-Nationen zugelost. Die Ecuadorianer haben 22 von ihren 25 Punkten in der Südamerika-Qualifkation Zuhause gewonnen. Und Zuhause heisst in diesem Fall: In Quito, auf 2700 Metern über Meer, wo dem Gegner nicht nur wegen der Stärke der ecuadorianischen Elf die Puste wegbleibt.

Der Topskorer von Ecuador ist in Basel ein alter Bekannter: Felipe Caicedo, inzwischen in Moskau bei Lokomotive gelandet, hat bei neun Einsätzen sieben Tore erzielt. Das ist mehr als ein Drittel aller Tore seines Teams. Mit einem Schnitt von 1,25 erzielten Treffern stellt Ecuador die offensiv genügsamste aller für die WM qualifizierten Mannschaften.

Trainer von Ecuador ist Reinaldo Rueda. Und damit sind wir schon bei den offenen Rechnungen angelangt, die die Schweizer seit der WM 2010 in Südafrika haben. Rueda hat nämlich vor vier Jahren den Schweizer Gruppengegner Honduras betreut. Das grausame 0:0 im letzten Gruppenspiel gegen die Mittelamerikaner bedeutete damals das Aus für die Schweiz, die doch im ersten Spiel noch den späteren Weltmeister Spanien mit 1:0 besiegt hatte.

Danach sprachen einige Schweizer Nationalspieler davon, Trainer Hitzfeld habe die gesamte Vorbereitung nur auf eben jenes Spiel gegen Spanien verwendet. Und ob all der defensiven Taktik-Trainings ganz vergessen, seinem Team auch noch einen Plan für die Offensive mitzugeben. Entsprechend ratlos wirkten die Schweizer, als es gegen Honduras darum ging, den nötigen Sieg zu erringen.

Chance auf Rehabilitierung

Es darf vermutet werden, dass Hitzfeld die nötigen Schlüssen aus der Erfahrung von 2010 gezogen hat. Und nun bietet sich der Schweiz die Chance, sich zu rehabilitieren. Denn ausgerechnet dieses Honduras ist schon wieder Gruppengegner. Inmitten des Dschungels in Manaus werden die Schweizer (erneut!) im letzten Gruppenspiel auf ein Team treffen, das sich in den letzten Jahren positiv entwickelt hat.

Dass die Fussballnation Honduras international mithalten kann, hat zuletzt die U23-Auswahl bewiesen, als sie an den Olympischen Spielen 2012 in London die Viertelfinals erreichte. Und das nicht zuletzt dank des Sieges gegen Spanien. Goalgetter von Honduras ist Jerry Bengtson. Der Stürmer, der in der Major League Soccer für New England Revolution spielt, schoss in der Qualifikation neun Tore, darunter eines beim historischen 2:1-Auswärtssieg gegen Mexiko sowie das 2:1-Siegtor im Heimspiel gegen die USA.

 

Zwischen den beiden Partien, in denen die Schweiz als Favorit antreten wird, tritt sie in Salvador gegen Frankreich an. Bereits 36 Mal standen sich die beiden Mannschaften gegenüber, zuletzt 2006 bei der WM-Vorrunde in Deutschland (0:0). Die Franzosen, die sich erst in der Barrage gegen die Ukraine für Brasilien qualifizierten, befinden sich seit dem verlorenen WM-Final 2006 in einem Tief. Wichtigster Leistungsträger der Mannschaft von Didier Deschamps ist Franck Ribéry. Aber auch einige junge Spieler sind zu beachten, etwa Paul Pogba. Der Mittelfeldspieler von Juventus Turin führte die «Equipe tricolore» im letzten Sommer zum U20-WM-Titel.

Das Eröffnungsspiel bestreiten Gastgeber Brasilien und Kroatien. Der Final findet am 13. Juli in Rio de Janeiro statt.

Die Schweizer Spielorte und das Schweizer Teamhotel auf der Karte

Die Schweizer Spiele:
Sonntag, 15. Juni, 18.00 Uhr MEZ in Brasilia: Schweiz–Ecuador
Freitag, 20. Juni, 21.00 Uhr MEZ in Salvador: Schweiz–Frankreich
Mittwoch, 25. Juni, 22.00 Uhr MEZ in Manaus: Schweiz–Honduras

Die WM-Gruppen im Überblick finden Sie hier.

Nächster Artikel