Olympiasiegerin Nicola Spirig ist zum fünften Mal Einzel-Europameisterin im Triathlon und egalisiert damit den Rekord der nicht mehr aktiven Portugiesin Vanessa Fernandes.
Die 33-jährige Zürcher Unterländerin verwies an den Heim-EM in Genf die Italienerin Annamaria Mazzetti und die Spanierin Ainhoa Murua auf die weiteren Podestplätze. Die Titelverteidigerin distanzierte schon zu Beginn der abschliessenden 10-km-Laufstrecke ihre Gegnerinnen; nach drei Kilometern führte sie bereits mit 15 Sekunden Vorsprung auf die erste Verfolgerin Mazzetti. Danach baute Spirig den Vorsprung weiter aus.
Am Ende holte Spirig wie 2009, 2010, 2012 und im Vorjahr EM-Einzel-Gold. Im Gegensatz zu 2014 zum regnerisch-kühlen Kitzbühel herrschten in Genf aber Temperaturen von über 30 Grad.
Die Britinnen Jessica Learmonth und Lucy Hall hatten sich nach dem Schwimmen abgesetzt und im Radfahren zunächst geführt. Nach vier der sechs Radrunden über die Totaldistanz von 40 km führte Spirig die Verfolgerinnen an das Spitzenduo heran; es kam zum Zusammenschluss und der Bildung einer siebenköpfigen Spitzengruppe, die von Spirig jederzeit kontrolliert wurde.
Erst vor vier Wochen hatte sich Spirig an den Europa-Spielen in Baku mit ihrem Triumph das Olympia-Ticket für Rio de Janeiro gelöst. Als erste Schweizer Athletin überhaupt ist sie von Swiss Olympic auch für Rio 2016 selektioniert worden. Die bislang dreifache Olympia-Teilnehmerin bestätigte zudem letzten Sonntag bei einem nationalen Triathlon über die Sprintdistanz in Sempach ihre Topform mit Bestzeit in allen drei Disziplin.
Die EM 2013 hatte Spirig wegen einer Babypause verpasst. Andernfalls wäre sie wohl schon heute sechsfache Einzel-Europameisterin.