Niederlande erhöhen nach MH17-Absturz Druck auf Moskau

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat Moskau aufgefordert, zu einer raschen Aufklärung des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine beizutragen. Nach eigenen Angaben führte Rutte ein «sehr intensives Gespräch» mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Der niederländische Premier Rutte sprach am Samstag mit Putin (Bild: sda)

Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat Moskau aufgefordert, zu einer raschen Aufklärung des Absturzes der malaysischen Passagiermaschine beizutragen. Nach eigenen Angaben führte Rutte ein «sehr intensives Gespräch» mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Er habe beim Gespräch am Samstag deutlich gemacht, dass Putin «jetzt die Verantwortung gegenüber den Rebellen tragen muss». «Ich habe ihm gesagt, dass er der Welt zeigen muss, dass er helfen will», sagte Rutte. Über 190 der 298 Menschen an Bord der Malaysia-Airlines-Maschine stammten aus den Niederlanden.

Der Regierungschef zeigte sich zudem «schockiert» über Bilder von «schamlosen» prorussischen Separatisten, die über die Absturzstelle gingen und Habseligkeiten der Absturzopfer in den Händen hielten.

Der niederländische Aussenminister Frans Timmermans äusserte sich während eines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko ebenfalls «schockiert» und «empört» über den Umgang mit den Leichen.

Das Flugzeug war am Donnerstag im umkämpften Osten der Ukraine abgestürzt. Vieles deutet darauf hin, dass die Boeing 777 mit einer Boden-Luft-Rakete aus von den Separatisten kontrolliertem Gebiet abgeschossen wurde. Kiew macht daher die Rebellen verantwortlich, diese geben dagegen den ukrainischen Streitkräften die Schuld. Die Ermittlungen im Absturzgebiet werden von den Separatisten behindert.

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