Der Preisverfall bei Rohstoffen wie Kupfer und Eisenerz hat dem australischen Bergbauriesen Rio Tinto in den ersten sechs Monaten das schlechteste Ergebnis seit zwölf Jahren eingebrockt. Der bereinigte Halbjahresgewinn fiel um 47 Prozent auf 1,56 Milliarden US-Dollar.
Einen noch stärkeren Rückgang, wie ihn Analysten befürchtet hatten, konnte das Unternehmen allerdings vermeiden. Der neue Konzernchef Jean-Sébastien Jacques kündigte am Mittwoch in einer Mitteilung an, wegen der Unsicherheiten am Markt auch im zweiten Halbjahr am Sparkurs festzuhalten.
Nach einem Nettoverlust von fast 900 Millionen Dollar im vorigen Jahr hatte Rio Tinto den Sparkurs verschärft. Dabei nahm der Branchenzweite nach BHP Billiton auch die Zusage zurück, die Ausschüttung an die Aktionäre nie zu kürzen.
Die gesamte Branche steht derzeit unter Druck. Rio Tinto hat allerdings in den vergangenen Jahren seine Schulden kräftig abgebaut und steht damit besser da als die Konkurrenz.
Während Rivalen wie Glencore mit Sitz im Kanton Zug ihre Investitionen kräftig zusammenstreichen, kann der Konzern neue Projekte starten. Auch mit der Ankündigung einer Halbjahresdividende von 45 Cent je Anteilsschein sticht das Unternehmen Wettbewerber wie den brasilianischen Vale-Konzern aus, der erst kürzlich auf eine Ausschüttung verzichtete.