Venedig, ansonsten von Hochwasser heimgesucht, erlebt derzeit ungewöhnlich tiefe Pegelstände. Wie die Behörden erklärten, sank der Wasserstand bei Ebbe zeitweise um 55 Zentimeter unter Normal.
Auf kleineren Kanälen habe der Verkehr eingestellt werden müssen, zeitweise lagen die Gondeln im Schlamm.
Experten berichteten, dass aufgrund der Wetterprognosen der Pegel sogar bis zu 70 Zentimeter unter Normal sinken könnte. Ungewöhnliche Wetterbedingungen lassen den Wasserstand in der Lagunenstadt seit Tagen bei Ebbe so stark absinken. Bis Neujahr sind keine Niederschläge vorgesehen, teilten Wetterexperten mit.
Venedigs öffentliche Verkehrsmittel wie Wassertaxen und «Vaporetti» müssen teils grosse Umwege in Kauf nehmen, um ihren Betrieb fortsetzen zu können. Vor allem das Einsteigen und Aussteigen der Passagiere sei wegen des niedrigen Wasserpegels problematisch, hiess es. Die grossen Kanäle seien jedoch befahrbar.
Wegen mangelnder Regenfälle ist auch der Pegel der grossen norditalienischen Seen stark gesunken. Umweltschützer warnten vor den Folgen für das Ökosystem der Seen. Auch in den norditalienischen Regionen, durch die der 652 Kilometer lange Fluss Po fliesst, herrscht bereits seit Wochen Sorge wegen Wassermangels. Der Pegel des längsten Flusses Italiens liegt drei Meter unter dem Niveau des Dezembers 2014, teilte der Landwirtschaftsverband Coldiretti mit. Eine Reihe von Flüssen, die in den Po münden, haben wegen ausgebliebener Niederschläge gravierende Wasserprobleme.