Nach der Freilassung von 82 entführten Schülerinnen in Nigeria hat Staatschef Muhammadu Buhari Hilfe für die Mädchen angekündigt. Die Präsidentschaft werde die Behörden «persönlich überwachen», die dafür zuständig seien, erklärte Buhari am Sonntag.
Der nigerianische Präsident versprach, für die «Gesundheit, Ausbildung, Sicherheit und das generelle Wohlbefinden» der Mädchen zu sorgen.
Die Mädchen wurden am Sonntag von Buhari in der Hauptstadt Abuja empfangen. «Ich kann nicht in wenigen Worten beschreiben, wir glücklich ich bin, unsere lieben Mädchen zurück in der Freiheit zu begrüssen», erklärte Buhari. Wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete, dauerte das Treffen rund 45 Minuten. Präsidentensprecher Femi Adesina zufolge wurden die Mädchen anschliessend «denjenigen übergeben, die sich um ihre Rehabilitierung kümmern».
Die Mädchen gehören zu einer Gruppe von mehr als 200 Schülerinnen, die 2014 in der Stadt Chibok entführt worden waren. Die Dschihadistengruppe Boko Haram liess die Mädchen am Wochenende frei, im Gegenzug kamen mehrere inhaftierte Boko-Haram-Kämpfer frei.
Behandlung in London
Buhari selbst reiste kurz nach dem Treffen mit den Mädchen nach London, um sich nach Angaben Adesinas einer «medizinischen Nachkontrolle» zu unterziehen. Es gebe «keinen Grund zur Besorgnis», erklärte Adesina über soziale Netzwerke im Internet.
In den vergangenen Wochen hatte es Spekulationen über den Gesundheitszustand des Präsidenten gegeben. Buhari hatte sich wochenlang nicht öffentlich gezeigt und war erst im März nach einem knapp zweimonatigen Aufenthalt in London wegen einer medizinischen Behandlung in seine Heimat zurückgekehrt.
Zur Art seiner Erkrankung äusserte sich Buhari zu diesem Zeitpunkt nicht. Er sagte lediglich, er könne sich nicht erinnern, seit seinen jungen Jahren «so krank gewesen zu sein». Er habe Bluttransfusionen bekommen.