Nigerias Präsident Muhammadu Buhari hat infolge massiver Korruptionsvorwürfe den Chef des Geheimdienstes Ayo Oke sowie den Kabinettschef David Babachir Lawal entlassen. Letzterer soll mehr als 800’000 Dollar entwendet haben.
Die Gelder seien für humanitäre Hilfe in dem von Hunger geplagten Nordosten des Landes vorgesehen gewesen, teilte die Regierung am Mittwoch mit. Gleichzeitig wurde auch Geheimdienstchef Ayo Oke im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal von rund 44 Millionen Dollar entlassen. Präsident Buhari habe intensive Ermittlungen in beiden Verdachtsfällen angeordnet.
Vergangene Woche hatten nigerianische Behörden Dutzende Millionen Dollar an Bargeld in einer privaten Wohnung in der Wirtschaftsmetropole Lagos sichergestellt. Es wird vermutet, dass die Summe illegal erwirtschaftet wurde. Der nigerianische Geheimdienst hatte die Verantwortung übernommen. Nigeria gehört nach Angaben der Organisation Transparency International (TI) zu einem der korruptesten Länder der Welt. Der TI-Index listet Nigeria auf Rang 136 von 176.
Hunderttausende Menschen aus dem Nordosten Nigerias sind vor der Gewalt der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram auf der Flucht. Rund 4,7 Millionen Menschen sind nach Angaben der Welternährungsorganisation dringend auf Lebensmittelhilfe angewiesen.