Nina Zimmer wird «Superdirektorin» zweier Berner Kunsthäuser

Die 43-jährige Deutsche Nina Zimmer wird die erste gemeinsame Direktorin des Kunstmuseums und des Zentrums Paul Klee in Bern. Die beiden Häuser arbeiten künftig enger zusammen. Auf die neue «Superdirektorin» wartet eine anspruchsvolle Aufgabe.

Nina Zimmer ist die neue und erste Direktorin am Kunstmuseum Bern-Zentrum Paul Klee. (Bild: sda)

Die 43-jährige Deutsche Nina Zimmer wird die erste gemeinsame Direktorin des Kunstmuseums und des Zentrums Paul Klee in Bern. Die beiden Häuser arbeiten künftig enger zusammen. Auf die neue «Superdirektorin» wartet eine anspruchsvolle Aufgabe.

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Bern soll zu den drei führenden Kulturplätzen des Landes werden, machte Jürg Bucher, Präsident der Dachstiftung Kunstmuseum Bern/Zentrum Paul Klee, am Montag vor den Medien klar.

Bei der Besetzung des Direktoriums habe die Dachstiftung bewusst auf die jüngere Generation gesetzt, führte Bucher aus. Zimmer gehört laut Bucher zu den jüngeren, aufstrebenden Museumsleitern der Gegenwart. Insbesondere in dem für Bern bedeutsamen Bereich der Klassischen Moderne werde Zimmer in der Kunstszene hoch eingestuft.

«Nun habe die Zusammenarbeit der beiden Häuser nicht nur Hand und Fuss, sondern auch ein Gesicht», sagte Bucher.

Von Basel nach Bern

Die 43-jährige Zimmer ist promovierte Kunsthistorikerin und ist aktuell Vizedirektorin am Kunstmuseum Basel. Die engere Zusammenarbeit von Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee sehe sie in erster Linie als Chance, sagte Zimmer vor den Medien. «Es ist immer ein toller Moment, wenn alle aufgefordert sind zum Mitdenken.».

Mit Ideen, was sie in Bern verwirklichen will, gab sich Zimmer am Montag noch zurückhaltend. Ihr sei wichtig, dass beide Häuser ein eigenes, selbständiges Profil hätten, sagte die neue Direktorin.

Gelassen abwarten

Eine heikle Aufgabe wartet auf Zimmer auch mit der umstrittenen Sammlung Gurlitt, die der verstorbene Deutsche Kunstsammler Cornelius Gurlitt dem Berner Kunstmuseum vermacht hat.

«Wir warten ganz gelassen, bis die rechtlichen Probleme gelöst sind», sagte die neue Direktorin. Sie freue sich auf die geplante Ausstellung.

Die Sammlung Gurlitt werde kurz- und mittelfristig sicher viel Aufmerksamkeit generieren. Längerfristig aber werde es auch andere Höhepunkte und Themen geben, bei denen Bern von sich Reden machen werde.

Vierköpfige Leitung

Zimmer übernimmt die künstlerische Leitung der beiden Berner Häuser auf Anfang August. Thomas Soraperra wird neuer kaufmännischer Leiter, wie die Dachstiftung der beiden Häuser am Montag weiter bekannt gab. Soraperra ist zurzeit kaufmännischer Leiter des Kunstmuseums Liechtenstein in Vaduz.

Zur vierköpfigen Geschäftsleitung gehört auch der bisherige Direktor des Kunstmuseums Bern, Matthias Frehner. Er wird neu Leiter Sammlungen. Für das Facility Management zuständig ist Claudia Dähler. Der bisherige Direktor des Zentrums Paul Klee, Peter Fischer, tritt bekanntlich ab.

Von der engeren Zusammenarbeit versprechen sich die Verantwortlichen der beiden Häuser Synergieeffekte in der Höhe von etwa einer Million Franken. Bei einer solch engen Zusammenarbeit müsse «unter dem Strich etwas herauskommen, sonst machen wir etwas falsch», bekräftigte Bucher am Montag.

Zweifel an dem Synergiepotenzial hatte vor einigen Wochen der scheidende Direktor des Zentrums Paul Klee geäussert.

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