Mountainbiker Nino Schurter bestreitet in diesem Jahr Strassen-Radrennen der höchsten Kategorie. Der dreifache Cross-Country-Weltmeister fährt an der Tour de Romandie und an der Tour de Suisse.
Trotzdem wird er in seiner angestammten Disziplin bei praktisch allen Weltcup-Wettbewerben und an den Weltmeisterschaften in Norwegen starten.
Schurter hatte am Ende der letzten Saison seinen Wunsch bekräftigt, er würde gerne mal temporär das Terrain wechseln und bei einer traditionsreichen Rad-Rundfahrt mitmachen. Der seit jeher vielseitige Bündner will neue Reizpunkte setzen, verspricht sich dadurch, dass er sich weiterentwickeln kann. Mit dem Experiment will Schurter auch testen, ob er an Schnellkraft einbüsst.
Er und seine Entourage hatten vor ein paar Monaten Abklärungen eingeleitet, ob es überhaupt möglich ist, im gleichen Jahr zweigleisig unterwegs zu sein. Der Plan musste vom Rad-Weltverband UCI und Swiss Cycling zuerst geprüft werden. Nach einer längeren Prozedur erhielt Schurter nun grünes Licht. Die UCI erlaubt zwei Lizenzen. Dass das Projekt mit «Orica GreenEdge» zustande gekommen ist, ist kein Zufall. Diese Mannschaft ist Partner von «Scott», der Firma, die auch Schurters Mountainbike-Team mit Fahrrädern beliefert.
Direkt vor «Rio de Janeiro 2016», wo er endlich sein erstes Olympia-Gold gewinnen will, käme eine solche Strategie-Änderung nicht infrage. In diesem Jahr bildet das Highlight in der Cross-Country-Sparte die WM-Veranstaltung von Anfang September in Hafjell. In der norwegischen Station könnte Schurter mit seinem vierten Titel mit Rekord-Weltmeister Julien Absalon (Fr) gleichziehen.