Nino Schurter feiert beim Mountainbike-Weltcup in Albstadt den zweiten Sieg im zweiten Rennen der Saison. Der Bündner setzt sich knapp vor Julien Absalon durch.
Schurter und Absalon lieferten sich ein knapp eineinhalbstündiges Kopf-an-Kopf-Rennen, an dessen Ende der Schweizer das bessere Ende für sich behielt. Das Duo hatte sich früh vom Rest des Feldes abgesetzt, im Sprint hatte der Weltmeister ganz knapp die Nase vorne. Der Franzose Maxime Marotte verlor als Dritter eine knappe Minute.
«Es war ein super Rennen und ich fühlte mich sehr gut», befand Schurter. «Bei Absalons Attacken musste ich nie ans Limit. So liess ich es auf einen Sprint ankommen, weil ich auch gemerkt hatte, dass ich ihn selber nicht abhängen kann.»
Schurters Plan, seinen französischen Widersacher an erster Position um die letzte Kurve fahren zu lassen, ging auf. Doch beinahe hätte es auch dieses Jahr mit dem ersten Sieg in Albstadt nicht geklappt. Schurter rutschte in der letzten Kurve mit dem Hinterrad kurz weg, worauf sich eine kleine Lücke auftat.
Für Schurter war es im zweiten Rennen der Saison der 19. Weltcupsieg. Bereits beim Auftakt in Australien hatte er triumphiert, damals aber auch von einem Defekt Absalons profitiert.
Lars Forster empfahl sich mit einem 5. Platz nach Rang 6 beim Auftakt erneut als Olympiakandidat. Der Entscheid, an wen die drei Olympiatickets gehen, fällt Swiss Cycling nach dem nächsten Weltcup am kommenden Wochenende in La Bresse. Mit Fabian Giger, der von einem Defekt vom dritten auf den siebten Platz zurückgeworfen wurde, und Reto Indergand (10.) fuhren zwei weitere Schweizer in die Top 10.
Neff gibt nach Startverzicht Entwarnung
Bei den Frauen realisierte Alessandra Keller mit Platz 6 ihr bisher bestes Resultat im Weltcup. Die 20-jährige Nidwaldnerin rehabilitierte sich damit auch für die leise Enttäuschung an der EM vor zwei Wochen in Schweden, an der sie das Podest im U23-Rennen als Vierte verpasst hatte.
Linda Indergand kostete ein Sturz eine Top-Klassierung. Die Urnerin fuhr lange in der Verfolgergruppe der enteilten Solo-Siegerin Annika Langvad mit, verlor nach einem Sturz aber viel Zeit und fiel auf Rang 14 zurück.
Jolanda Neff, an der EM überlegene Siegerin, sagte ihren Start wegen eines viralen Infekts kurzfristig ab. Hinterher gab die Rheintalerin teilweise Entwarnung: «Ich wollte kein Risiko eingehen und hoffe, nächste Woche beim Weltcup in La Bresse wieder im Vollbesitz der Kräfte zu sein.» Zwecks näherer Untersuchungen reiste sie am Vormittag in die Schweiz zurück.
In Neffs Abwesenheit fuhr Langvad einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Die EM-Zweite, die schon beim Weltcup-Auftakt in Australien triumphiert hatte, gewann 1:25 Minuten vor der Schwedin Jenny Rissveds und 1:36 Minuten vor der Französin Catharine Pendrel.