Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach seinem letzten Grand Prix bestritt Dominique Aegerter wieder ein WM-Rennen. Er nähert sich seinem Topniveau nur langsam an.
Enttäuschung lag in der Stimme von Dominique Aegerter nach seinem 11. Platz im Grand Prix von Katar. «Ich bin enttäuscht», sagte der Oberaargauer, der sich aus der dritten Startreihe einen Platz in den Top 7 ausgerechnet hatte. Stattdessen sprach der 26-Jährige von Puzzle-Teilen, die sich noch ineinanderfügen müssten.
Aegerter verpasste die letzten vier WM-Rennen 2016. Nach einem 22. Platz beim GP von Aragon wurde er wenig später von seinem Team freigestellt. Sein damaliges Team CarXpert Interwetten des Schweizers Fred Corminboeuf reagierte damit auf Aegerters Unterschrift beim deutschen Team Kiefer Racing, obschon Aegerter mündlich einer Vertragsverlängerung mit CarXpert zugestimmt hatte.
In Katar fehlte Aegerter nach dieser Zwangspause etwas die Rennpraxis. «Beim Start touchierte mich Luca Marini an der Schulter, in einer Kurve kam ich etwas weit ab und verlor sofort zwei Plätze», so Aegerter, «das Niveau in der Moto2 ist unglaublich hoch. Die kleinste Lücke wird von den Gegnern sofort ausgenutzt.» Aegerter beschrieb eine Szene im Rennen, wo er auf einen Schlag von Position 8 auf 12 zurückfiel. «Ich war gerade überholt worden und musste in der Kurve etwas weiter raus als geplant», so Aegerter. Davon hätten gleich drei weitere Fahrer profitiert.
«Die Top 5 sind derzeit noch ausser Reichweite», ist sich Aegerter bewusst. Mit der Erfahrung von 165 WM-Rennen sollte Aegerter aber bald wieder lernen, die Ellbogen auszufahren und mit seinem bevorzugten Fahrwerk von Suter die von ihm erhofften Top-7-Platzierungen zu erreichen.