Zypern hat am Sonntag der Spaltung der Insel vor 40 Jahren gedacht. In dem von türkischen Truppen besetzten Norden fand eine grosse Militärparade statt. Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül war Ehrengast, wie das türkisch-zyprische Fernsehen BRT zeigte. Im griechisch-zyprischen Süden wurde in zahlreichen Kirchen der Opfer der türkischen Militärintervention gedacht.
Am 20. Juli 1974 waren türkische Truppen auf Zypern gelandet. Sie besetzten knapp 37 Prozent der Insel. Zuvor hatten am 15. Juli 1974 griechische Offiziere mit dem Ziel geputscht, die Insel Griechenland anzuschliessen. Seitdem ist Zypern geteilt.
Die Türkische Republik Nordzypern (KKTC) wird nur von der Türkei anerkannt. Die Republik Zypern, die nur den Süden der Insel kontrolliert, ist Mitglied der EU.
«40 Jahre Teilung sind zu viel», sagte der zyprische Staatspräsident Nikos Anastasiades bei einer Ansprache am Vorabend. «Es gibt zwei (politisch) gleiche Völker auf Zypern», erklärte der politische Führer der türkischen Zyprer Dervis Eroglu in seiner Ansprache. Diese könnten sich im Rahmen einer «neuen Assoziation» vereinigen, hiess es.
Alle Vermittlungsversuche der Vereinten Nationen sind aber bislang gescheitert.