Nordirlands Polizei rüstet sich für Oranier-Parade

Im nordirischen Belfast hat sich die Polizei für mögliche Ausschreitungen bei Märschen von Mitgliedern des radikal-protestantischen Oranier-Ordens gerüstet. Für den Samstagabend waren mehr als 50 Demonstrationen angemeldet worden.

Musiker marschieren während der Oranier-Parade durch Belfast (Bild: sda)

Im nordirischen Belfast hat sich die Polizei für mögliche Ausschreitungen bei Märschen von Mitgliedern des radikal-protestantischen Oranier-Ordens gerüstet. Für den Samstagabend waren mehr als 50 Demonstrationen angemeldet worden.

Den protestantischen Oraniern war in diesem Jahr verboten worden, bei ihrer Parade durch ein mehrheitlich von Katholiken bewohntes Gebiet zu marschieren. Dies hatte in der Vergangenheit wiederholt zu Ausschreitungen geführt.

Eine Paradekommission hat in diesem Jahr die geplante Strecke für die Parade verboten. Darauf hatte es wüste Drohungen der Oranier und anderer protestantischer Bewegungen in Nordirland gegeben.

Die einst in Nordirland dominierenden Protestanten fühlen sich in ihren Rechten beschnitten, seit das Karfreitagsabkommen 1998 eine Gleichbehandlung der einst benachteiligten Katholiken vorschreibt.

Bei den traditionellen Oraniermärschen gedenkt der gleichnamige Orden alljährlich der Schlacht am Boyne. Am 12. Juli 1690 hatten protestantische Kräfte unter Wilhelm III. von Oranien den katholischen König Jakob II. vernichtend besiegt.

Nächster Artikel