Nach neuen Gesprächen mit Südkorea über die Zukunft ihres gemeinsamen Industrieparks hat Nordkorea nach Medienberichten mit der kompletten Schliessung der grenznahen Sonderzone gedroht.
Nordkorea habe gewarnt, der Industriekomplex Kaesong auf ihrem Gebiet könnte wieder in eine Militärbasis verwandelt werden.
Auch bei der sechsten Gesprächsrunde über einen Weiterbetrieb des Komplexes seien zuvor keine Fortschritte erzielt worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag weiter. Nach den bisherigen Verhandlungsrunden hatten sich beide Seiten regelmässig gegenseitig die Schuld für das Scheitern der Gespräche gegeben.
Pjöngjang hatte im April alle seine Arbeiter aus Kaesong abgezogen. In dem Gebiet arbeiteten seit dem Jahr 2004 etwa 53’000 Nordkoreaner in 123 südkoreanischen Fabriken. Grund für den Abzug war ein gemeinsames Militärmanöver Südkoreas mit den US-Streitkräften. Im Mai zog dann Seoul seinerseits die südkoreanischen Manager aus dem Gebiet ab.
Bei einem Treffen Anfang Juli hatten sich beide Länder im Grundsatz darauf geeinigt, die Zone wieder zu öffnen, doch gab es seitdem kaum Fortschritte. Die Gespräche stehen aber trotzdem im Kontrast zu den monatelangen Spannungen und Kriegsdrohungen, mit denen Nordkorea auf die Verhängung neuer UNO-Sanktionen nach seinem dritten Atomtest im Februar reagierte.