Vielleicht klappt ja jetzt endlich der Transfer. Aleksandar Dragovic lässt das Training mit dem FC Basel sausen und ist sich wohl mit Dynamo Kiew einig.
Bleiern liegt die Hitze über den Trainingsfeldern des FC Basel, auf denen Aleksandar Dragovic an diesem Donnerstag fehlt. Der Österreicher, am Sonntag noch von Trainer Murat Yakin dafür gelobt, dass er nicht dem Geld nachrennt, ist bei Verhandlungen mit einem ausländischen Club, heisst es.
Kommt das jetzt überraschend? Vielleicht, da Dragovic doch am Mittwoch Abend noch im Testspiel gegen Mainz eine halbe Stunde für den FCB spielte. Aber eigentlich nicht. Es ist ja nicht einmal mehr der ganz normale Wahnsinn, der beim FCB fast in jeder Transferperiode herrscht. Es ist schlicht und einfach normal, dieses Hin und Her bei abwanderungswilligen Spielern – und die schnellen Wendungen, die Verhandlungen plötzlich nehmen können.
Fröhliches Städteraten mit Aleksandar Dragovic
Wo Dragovic ist? Der «Blick» denkt, der Verteidiger verhandle wohl mit Everton. Die BaZ ist sich via SkyItalia fast sicher, dass es nach Kiew geht. Behrang Safari, eben erst Teamkollege von Dragovic geworden, und vielleicht bald auch schon wieder Ex-Kollege, weiss, dass der 22-Jährige nach Frankreich gereist ist. FCB-Sportdirekor Georg Heitz ist nicht zu erreichen, weil er wohl anderes zu tun hat, als neugierigen Journalisten Auskunft zu erteilen.
Um 14.34 Uhr dann kommt die Auflösung via «Kurier». Der österreichischen Zeitung kann man ruhig glauben, wenn sie schreibt, Dragovic lande nun doch in Kiew. Die Verbindung zwischen Spieler und Journalist ist zu eng, als dass dort Quatsch verbreitet würde.
Zwei Millionen Euro pro Saison sollen die Kiewer Dragovic in den ersten Verhandlungen geboten haben. Jetzt haben sie wohl noch eine Schippe draufgelegt – und Dragovic ausserdem einen Fünfjahresvertrag unterbreitet. Und jetzt mal ehrlich: Wer schlägt über zehn Millionen Euro aus?
Der Deal wird in Monaco gemacht
Also ist Dragovic nach Monaco gereist, wo sich Dynamos Präsident Ihor Surkis derzeit aufhält, und hat die Details des Vertrags ausgehandelt. Am Freitag soll dann in Kiew der medizinische Check gemacht werden, was den Deal offizialisieren wird.
Der FCB dürfte sich über den Verlust seines Innenverteidigers mit einer geschätzten Ablösesumme von rund zehn Millionen Franken trösten können. Und der Bulgare Ivan Ivanov darf dann wohl auch endlich die Warteschleife verlassen, in der er sich wegen des Vorwärts-Rückwärts-Seitwärts-Transfers von Dragovic befunden hat. Der Innenverteidiger spielt bislang bei Partizan Belgrad und dürfte Dragovics Nachfolger in Basel werden.