Dutzende Artilleriegeschosse aus Nordkorea sind bei einem Test nahe der Seegrenze zum Nachbarland Südkorea im Meer gelandet. Die vom Südostzipfel des Landes aus abgefeuerten Geschosse gingen am Montag noch auf der nordkoreanischen Seite nieder.
Dies teilte der südkoreanische Generalstab mit. Schon am Sonntag hatte Nordkorea nach Regierungsangaben aus Seoul zwei Kurzstreckenraketen abgeschossen, die im Meer landeten – vermutlich kamen sie aus Protest gegen ein am Mittwoch beginnendes gemeinsames Manöver der südkoreanischen und der US-Marine zum Einsatz.
Pjöngjang hatte die alljährlichen Manöver, an denen auch der US-Flugzeugträger «Washington» teilnimmt, als Provokation verurteilt. Mit dem Abschuss verstösst Pjöngjang gegen UNO-Resolutionen, die ihm den Test ballistischer Raketen verbieten. Es war bereits der fünfte Raketentest innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen.
Ende Juni hatte die kommunistische Führung des Nordens unmittelbar vor dem Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea zwei Kurzstreckenraketen getestet. Experten zufolge demonstrierte Pjöngjang damit seinen Ärger darüber, dass Xi erst den Süden und dann den Norden besuchte. China ist der wichtigste Verbündete des kommunistischen Nordens, doch mehrten sich zuletzt die Anzeichen, dass Peking auf Distanz zu Pjöngjang geht.